Hallo Katze,
der Unterschied zu adoptierten Kindern wäre aber, dass diese
Kinder ja durchaus mit einer u.U. großen Anzahl von
Blutsverwandten aufwachsen würden - sie hätten also auch ohne
den leiblichen Vater jede Menge Möglichkeiten zur
Identifikation und auch späteren pubertären
Auseinandersetzung.
Aber nur auf einer Seite. Ich gebe gerne zu, dass dies die Problematik abschwächt - aber ich frage mich, ob wirklich in seiner Gesamtheit.
Es gibt immer Kinder, die sich mit ihrer Familie - auch mit ihrer biologischen Familie - nicht richtig identifizieren können. Die muss es also auch in dem hier dargelegten System geben. Die werden auch in einem solchen System (falls der biologische Zusammenhang zwischen Geschlechtsverkehr - Befruchtung - Vaterschaft überhaupt bekannt ist) notgedrungen nach einer anderen Identifikation suchen.
Ich kann das sehr gut bei meinen eigenen Kindern beobachten:
Deine Erlebnisse mit deinen eigenen Kindern sind aber etwas anderes: es geht eben nicht um eine männliche Bezugsperson. Abgesehen davon, dass auch dieses Suchen nach Wurzeln bzw. das Vermissen der solchen, nicht bei allen Adoptivkindern auftaucht oder in gleichem Maße auftaucht, bzw. es u.U. vorhanden ist, aber nicht artikuliert oder realisiert wird, sondern eventuell auf ganz andere Art ausgelebt wird, was aber den Personen selbst gar nicht unbedingt bewusst ist (was es so schwer macht, darüber zu reden und Erkenntnisse zu sammeln).
Gruß
Elke