Lidl-Erfahrungen (lang)
Hi!
Nach meiner Erfahrung (leider nur Hörensagen) ist Lidl ein ganz böses Pflaster!
Ich arbeite beim Arbeitsamt und hatte schon öfters ehemalige Lidl-Mitarbeiterinnen (Verkäuferinnen/Verkaufshilfen/Kassiererinnen; und irgendwie war glaub’ ich auch nie ein Mann dabei
, die schlimme Geschichten erzählt haben.
Ich bin nun alles andere als leichtgläubig. (Das darf ich in meinem Job nicht sein; man glaubt gar nicht, was die Leute einem für erfundene Geschichten auftischen! Da lernt man zwangsläufig einzuschätzen, was stimmt und was nicht…) Und das erste Mal mit einer Ex-Lidl-Verkäuferin habe ich doch noch gezweifelt, ob das so stimmt. Aber im Laufe der Monate/Jahre kamen noch etliche andere mit der gleichen oder einer ähnlichen Geschichte.
Um mal zum Punkt zu kommen: Meistens wurde den Damen unterstellt, was aus der Kasse geklaut zu haben. (Das ging von 1,50 € (!) bis 50 € oder so.) Dann wurde man zum Gespräch in einen Nebenraum (ab)geführt, wo einen dann in der Regel nicht nur der Filialleiter, sondern auch der Regionalleiter in die Mangel genommen hat. (Jedenfalls waren immer zwei Vorgesetzte zugegen.) Die Frauen sollten aufgrund ihres „Fehlverhaltens“ umgehend einen Aufhebungsvertrag unterschreiben, wenn sie es denn schon nicht zugeben würden; und man hat sie nicht eher aus dem Raum gelassen (auch telefonieren oder aufs Klo gehen durften sie nicht), bis sie den Vertrag nicht unterschrieben hatten!
Jetzt mag man sagen: Das ist ja Freiheitsberaubung und Nötigung! Und: Wenn sie wirklich nachweislich was geklaut hätten, wäre ja auch eine fristlose Kündigung gerechtfertigt gewesen!
Und mit diesen Aussagen wäre man meines Erachtens auch im Recht, aber man hat den Frauen wohl derartig Angst gemacht (keine Ahnung, wie; u.a. wohl durch sehr rigoroses Auftreten), dass sie alles unterschrieben hätten, um da rauszukommen.
Zwei von meinen Kundinnen haben im Nachhinein auch geklagt (sowohl strafrechtlich (s.o.) als auch arbeitsrechtlich (auf Wiedereinstellung, weil der Aufhebungsvertrag unrechtmäßig zustande gekommen ist)), aber die Klagen gingen ins Leere, weil es keine Zeugen gab, die für die Verkäuferinnen hätten aussagen können. Und so stand Aussage gegen Aussage (mit 2:1 für die Geschäftsführung, die aufgrund des von den Verkäuferin unterschriebenen Aufhebungsvertrages vor Gericht sogar abstritt, dass dieser aufgrund eines „Fehlverhaltens“ der Frau zustande gekommen war, sonder, deswegen, „weil man einfach nicht zueinander passte“…). Ich glaube, eine konnte sich im Arbeitsgerichtsprozess immerhin eine kleine Abfindung erstreiten.
Lange Rede - kurzer Sinn: Lidl wäre nicht gerade mein Wunscharbeitgeber…
Was die anderen Discounter angeht: Natürlich habe ich auch von denen schon Leute betreut. Aber so Geschichten wie bei Lidl sind mir bislang da noch nicht untergekommen! Außerdem ist dort die Mitarbeiterfluktuation nach meiner Erfahrung längst nicht groß wie bei Lidl. Wie mein Vorredner schon schrieb: Sie kommen und gehen…
Liebe Grüße
Liza