Borderline (uff, lang..)

Ich hätte…

…mich nicht besser „verteidigen“ können!

Nicht ? Das ist aber bedauerlich. Du hättest zumindest eine inhaltlich/sachliche Stellungnahme versuchen können.

Ich lese hier seit ewigen Zeiten schon als interessierter Laie mit, und ganz ehrlich was ich hier von Usern, die sich als Psychologen ausgeben, an Missgunst, Grabenkämpfen, persönlichen Sticheleien unter der Gürtellinie, Unsachlichkeit und persönlichen Angriffen lesen muss, lässt mich nur zu einem Schluss kommen: Ich würde Psychologen nicht mal mehre meine Topfpflanzen anvertrauen. Es ist mir unbegreiflich, wie sich solchen Leuten Menschen anvertrauen können.

Glaubt ihr wirkllich, nur weil ihr hier mit irgend welchen Diplomen in irgend welchen Fächern rumweldelt, werdet ihr in irgend einer Weise glaubwürdiger oder respektabler ?

Jaja, ich weiß, ich betreibe unzulässige Verallgemeinerungen. Sicher gibt es auch andere Psychologen. Nur warum nicht bei w-w-w ?

Fragt
Marion

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hola!
ich hab mich durch den ganzen borderline thread gelesen, immer wieder und hin und her überlegt. ich habe borderline. ich bin borderline. ich mache borderline. man schreibt mir borderline zu. es wurde borderline diagnostiziert. man vermutet borderline. man ist hilflos. machtlos. was sind die symptome? oder nicht-symptome? ich kann euch nur einen einblick in mein leben geben und dann müsst ihr entscheiden wie ihr mit „solchen“ leuten umgeht. ich glaub ich fang mit etws einschneidendem an und gehe von dort dann zurück und vor - je nach dem.
mit 15 habe ich das 1. mal versucht mich um zu bringen. und meine mutter hats nicht einmal bemerkt. die war schon wieder das ganze wochenende unterwegs. deswegen habe ich auch den freitag abend gewählt, wissend, dass sie erst sonntag abend oder montag morgen daheim sein würde. sie kam sonntag abend und hat bis dienstag nicht in mein zimmer geschaut. ich bin dienstag vormittag in einem vollgepissten, vollgekackten, vollgekotzten bett aufgewacht und hab mir gedacht, dass es nicht funktioniert hat. ich bin normal zur schule gegangen und habe nach kurzer zeit das erste mal versucht tabletten zu erhalten. damals waren rohypnol und adipex in. war auch kein problem, da ran zu kommen und dann fand sich sogar ein arzt, der die verschrieben hat und „freunde“ die einem tipps gaben, welche tabletten noch gut sind. ich glaub, damals hab ich auch meinen ersten joint geraucht - aber das hat mir nicht gefallen, also hab ichs lassen.
mit 5 war ich das erste mal bei einem kinderpsychiater - meine mutter ist mit mir nicht mehr fertig geworden, ich konnte genauso gut lesen wie sie und wollte zur schule gehen - der arzt hat mich dann auch an die schule empfohlen und so war ich auch immer ein jahr jünger als alle anderen.
mit 9 war ich das erste mal bei einem psychologen. das war in einem spital, mir wurde der blinddarm raus genommen und ich weiss nur mehr, dass ich bei einer psychologin war - wahrscheinlich weil ich mich so aufgeführt habe.
mit 13 hat mich ein professor zu einem iq-test geschickt - ich hab dauernd den unterricht gestört und alles ist an mir abgeprallt. die sagen einem den iq nicht - nur ob man drunter, im normalbereich oder drüber liegt. ich lieg drüber.
mit 16 hatte ich dann meinen ersten freund - was für eine herrliche macht - der hat alles getan für mich, ich kann das bis heute nicht nachvoll ziehen. vor liebe blind? oder ist das normal? was ist liebe? verantwortung? geborgenheit? ich hab den fast in den wahnsinn getrieben - und bin aber völlig ausgeflippt wenn er mich verlassen wollte. bin vor autos gelaufen, ihm auf knieen nach gerutscht, hab mich erniedrigt, nur um triumphierend auf zu stehen, wenn ich ihn wieder zurück hatte. zu der zeit war ich schulsprecherin. in den schulen davor war ich das meistgehasste kind…
nach diesem ersten hab ich nochmal versucht aus dem leben zu scheiden, als es mir nicht geglückt ist, kamen viele kerle in rascher reihenfolge und immer das gleiche „spiel“, ich hab sie mir eingebildet, hatte sie in nullkommanix rum, dann wie dreck behandelt und bin dann hysterisch zusammen gebrochen wenn sie mich verlassen haben. dazwischen gabs eine ehe, der hat erkannt, dass ich gerne tabletten schluck und hat mir das abgewöhnt, war aber selber alkoholiker… danach war ich im ausland tätig und nach meiner rückkehr nach wien war ich mit 25 das erste mal in therapie. das war nach meinem 3. selbstmordversuch. bis dahin war mir nur verschwommen klar, dass kinder vater UND mutter haben und im normalfall auch geliebt und versorg werden. bei mir war das ja eher so, dass meine eltern es probiert und gleich können haben. als meine mutter meinen vater über ihre schwangerschaft unterrichtete wusste der gar nicht, wen er da am telefon hatte. der hatte nämlich schon eine freundin die er heiraten wollte und wollte nur ein bisschen vergnügen nebenbei. tja, mein grossvater hat da dann ein machtwort gesprochen und ich habs anscheinend ausgebadet. für meine mutter war ich eine puppe, die leider atmet und windeln hat und mein vater hat meine mutter dann auch gleich wieder verlassen und wollte mich nur in den ferien zum vorzeigen haben. mehr nicht. in besagten ferien hat er mich dann immer in irgendwelche heime abgeschoben - total suspekte dinger waren das - igitt. meine mutter auf der anderen seite hat ihr leben weiter genossen, will heissen, sie hatte ihre männerbekanntschaften (ich hab das ALLES mitbekommen und fand es gar nicht erotisch sondern total EKLIG) und hat mich in eine klosterschule gesteckt. an den wochenenden war ich dann mit ihr auf den parties und hab sie mit besoffenen kerlen alles machen sehen - und ihre freundinnen auch… ab 6 jahren kriegst schon einiges mit, wenn du helle bist.
wenn man das so liest, könnte man meinen ich wäre total abgesackt. tatsache ist, dass ich hoteldirektorin und juwelierin bin, 6 sprachen perfekt beherrsche und in einer intakten beziehung lebe. wobei ich mir bis jetzt nicht im klaren bin, ob mein mann genauso oder noch verrúckter ist als ich.
er weiss alles von mir, bulimie, anorexie, tablettensucht, kokainliebe, borderline, depressionen, männer. er hat mir versprochen immer ehrlich zu sein mit mir - und ich glaube ihm. er sagt, das leben mit mir wird NIE langweilig und er weiss, dass ich ihm zugetan bin (liebe kann ich nicht empfinden - vielleicht lern ichs ja noch) auch wenn ich ihn von einem moment zum nächsten total ordinär beschimpfe und ankeife und androhe zu verlassen. oder wenn er mich umarmt und ich ihn wortlos wegstosse, weil ich das jetzt total unangebracht finde, oder wenn ich ihn nächtelang nicht schlafen lasse, weil er mir immer wieder schwören und beweisen muss, dass er mich anbetet, oder dass ich in einem moment den totalen grössenwahn habe und im nächsten moment ein häufchen elend bin. er hat gelernt, seinen standpunkt zu vertreten und darauf zu beharren (sofern er recht hat), auch wenn ich mich vor aggressivität übergebe und mir den hals heiser brülle und ihn wüst beschimpfe, er hat seiner familie beigebracht, dass sie sich mir gegenüber normal verhalten soll und nicht, als ob ich dynamit wäre, er akzeptiert, dass ich seine freunde und bekannten nicht leiden kann und die mich auch nicht (oder vielleicht doch???). ich habe ihm auch versprochen ihn nie zu belügen - und ich werde es einhalten.
ich hoffe, ich konnte einblick verschaffen in eine gefühlswelt, die in sekunden von heiss auf kalt auf heiss umschwenken kann. man hat dauern den tod im kopf, auf einer hochzeit sieht man in die lachenden gesichter und stellt sich vor, wie das wohl wäre, wenn man jetzt mit einem messer auf jemanden einsticht, oder einen zotigen witz erzählt. man kann sich auf nix verlassen auf nix bauen. ich kann nur von mir reden, habe nie andere borderliner oder bulimisten oder depressionisten kennen gelernt, weil ich gruppen hasse und noch aggressiver werde statt mich zu entspannen oder mir helfen zu lassen. ich bin lieber allein. falls fragen sind - immer heraus damit, versuche gerne alles ehrlich zu beantworten.

hasta luego

Kompliment
Hi cinamon

auch ich möchte dir ein Kompliment machen für diese offene und so anschauliche Darstellung deines Lebens.

Ja, das ist eine Bordeliner-Biographie par excellence. Und da du es ja auch als Reaktion auf die Frage nach der Partnerschaft vor ein paar Tagen geschrieben hast: Genau so ein Partner, wie du ihn glücklicherweise gefunden hast, macht dir ein Zusammenleben möglich. Einer, der entschlossen und in sich selbst standfest genug ist, deine Attacken und extremen Stimmungssprünge abzufangen und auszuhalten, ohne dich mit Verlassen zu bedrohen. Einer, dem der Gewinn, den er durch dich hat, jeden Einsatz an Durchhaltevermögen wert ist. Einer, mit dem du auch Minimal-Vereinbarungen treffen kannst, wechselseitig, und ihr könnt euch darauf verlassen, daß sie eingehalten werden - zumindest sind sie eine stetige Orientierung. Die, koste es was es wolle nicht zu lügen, scheint mir sogar die wichtigste, du weißt sicher, warum.

Ein Partner, der bei deiner turbulenten Biographie auch nur mit den Mundwinkeln gezuckt hat, oder gar manches „lieber nicht wissen“ wollte, wurde sicher von dir schnell als inkompetent erkannt und ebenso sicher hast du ihm einen entsprechend dramatischen Abgang verschafft, den er nie vergißt, auch wenn es für dich selbst zugleich Leiden bedeutete.

Natürlich haben die zahlreichen charakteristischen Eigenschaften, Erlebens- und Verhaltensweisen nicht bei jedem Borderliner die gleiche Intensität (manchmal beschränkt sich die unangemessen heftige Reaktion nur auf bestimmte typische Auslöser-Situationen), auch steht nicht immer ein solches elterliches Verhalten am Anfang der Laufbahn. Auch statt des häufig anzutreffenden beruflichen Erfolges findet sich manchmal genau das Gegenteil - berufliches Chaos, ähnlich den komplizierten Partnerbeziehungen. Aber große Intelligenz, Sensibilität, überragendes Empathievermögen (im krassen Unterschied zum Narzißten) gehören sehr häufig zum Repertoire … und manche anderen attraktiven Eigenschaften, die den dafür empfänglichen Partner zu seinem ebenfalls überduchschnittlichen Durchhaltevermögen sehr motivieren können.

Eine schon länger dauernde stabile Beziehung - vor dem Hintergrund, den du so brilliant schilders eine Leistung für dich und auch für ihn. Nicht selten hab ich erlebt, daß so eine Beziehung imstande ist, die heftigen Ausbrüche und unverhofften blitzschnellen Stimmungswechsel nach und nach abzumildern, ein wenig mehr Frustrationstoleranz zu erreichen und die beiderseitige Mühe durch ein ebenso erlebnisreiches Zusammenleben zu entlohnen.

Ich wünsche es dir und euch.

hasta luego

Metapher

Hi,

Im übrigen finde ich Yoyis Posting nicht so passend (sorry,
Yoyi!). Ich habe auch schon Metapher dazu zwei Zeilen
geschrieben.

was an meinem Positing?

Das mit den „Grabenkämpfen“ liegt an den so unterschiedlichen
Positionen, die es für Laien so gut wie unverständlich machen,
daß man sich so voneinander distanzieren kann.

Das mit den Grabenkämpfen scheint mir eher unzutreffend, da Branden Analytiker ist und ich ein Anhänger der kognitiven Verhaltenstherapie bin. Normalerweise sollten Branden und ich also Grabenkämpfe austragen. Aber auch wenn ich anders behandel als Branden, ich schätze seinen klaren Blick auf Symptome. Ich habe Branden auch schon einen Berliner Patienten überwiesen, was sich zufällig aus dem Bekanntenkreis ergeben hat. Und ich glaube, Branden widerspricht mir in so manchen Dingen, aber schätzt auch meinen Blick auf manchen Sachverhalt (vermute ich). Unter Klinikern und Praktikern sieht man den Schulenstreit längst nicht mehr so verbohrt, sondern wir bemühen uns um einen pragmatischen Blick auf die Probleme, immer zum Wohl des Patienten.

Gruß

Yoyi

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erstaunlich

Die borderline-Persönlichkeiten, die ich kennenlernte, schilderten
sich selbst weitaus subjektiver, nachgerade subjektiv
verzerrt, entweder in Richtung grandios (und alle anderen sind
Scheiße) oder eben dass sie selber derletzte Dreck seien und
die Anderen „ganz anders“.

Das wundert mich sehr, wo du doch in deiner Tätigkeit eigentlich schon häufig dieser Erscheinung begegnet sein müßtest. BL hat gerade in krassen Form wie hier geschildert die Eigenart, in geradezu allen Hinsichten in Extremen hin und her zu wechseln. Und dazu gehört auch der (oft sogar instantane) Sprung zwischen völliger Unfähigkeit und großer Begabung zur Selbstdistanz. So hat cinamons Beschreibung teilweise in der Formulierung ja sogar einen Anflug von Humor und Selbstironie - vergleiche das mit dem, was sie erlebt hat.

Bei einer Frau mit einer derartigen Sprachbegabung ist diese Diskrepanz nicht ungewöhnlich und sie würde es so gewiß auch nicht an jedem Tag schreiben …

Daß es dir ungewöhnlich vorkommt, liegt vielleicht daran, daß du deine BL nur viel zu kurz erlebt hast, vielleicht aber auch an einem handikap des psychoanalytischen Dialogverhaltens (das ich ja kürzlich kritisierte).

Es kann aber auch noch einen viel wichtigeren Grund haben: Therapeuten lernen PSt halt nur als „Patienten“ kennen. Wie bei manchen anderen sog. Persönlichkeitsstörungen sind es nur wenige bestimmte Borderliner, die sich deswegen(!) überhaupt einem Psychotherapeuten anvertrauen, und wenn, dann haben sie häufig nach den ersten zwei Sitzungen den Therapeuten in der Luft zerfetzt und schmunzeln dann nur noch, wenn ihnen Therapie vorgeschlagen wird …

Grüße nach Berlin

Metapher

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Wissende
Moin Oliver,

das, was Du beschreibst, darfst Du gern mir um die Ohren
hauen, denn ich bin Psychologe und habe ein Diplom. Die Herren
Branden und Yoyi sind Ärzte, also Mediziner, und keine
Psychologen. Sie haben auch kein Diplom, soweit ich weiß.

Ok, ich hab „Psychologe“ wohl eher im laienhaften landläufigen Sinn verwendet stellvertretend für: „Jemand der aufgrund irgend einer Ausbildung/Diplom/Befähigung dazu berechtigt ist sich hauptberuflich therapeutisch zu betätigen“ oder so ählich, also eine Art „zertifizierter“ Experte in diesem Bereich.

Ich bin nun der Meinung, die Qualität eines Postings ergibt sich aus dem Inhalt, völlig unabhängig von der Person des Schreibers.

Das mit den „Grabenkämpfen“ liegt an den so unterschiedlichen
Positionen, die es für Laien so gut wie unverständlich machen,
daß man sich so voneinander distanzieren kann.

Naja, in welcher Fachrichtung gibt es diese „Grabenkämpfe“ nicht :smile:
Nur fände ich persönlich es zum Beipsiel schöner, wenn solche Auseinandersetzungen dann vielleicht in getrennten threads ablaufen, wo jeder der Experten dann die Ansicht „seiner“ Position erläutern und durchargumentieren kann. Davon würden vermutlich alle (und insbesondere Laien wie ich) profitieren, weil man dann mal einen sachlichen Überblick bekäme, wo sich die Richtungen eigentlich unterscheiden und wie jeweils argumentiert wird.

Im Moment sieht es doch leider eher so aus, dass hilfesuchende User hier posten, und im Rahmen der Antworten in den daraus entstehenden threads sich die „Experten“ irgendwann an die Kehle gehen. Was macht denn das für einen Eindruck bei Usern, die sich hier Hilfe erhoffen ?

Bei halbwegs gebildeten Menschen erlebe ich es häufig, dass persönliche Attacken gezielt und in voller Absicht, wenn auch manchmal sehr subtil gefahren werden, um von sachlichen Schwächen abzulenken oder einfach mal wieder jemandem zu zeigen, wie sch**** man ihn findet. Das ist soweit nichts neues. Aber grade in einem Brett, wo sich User mit psychischen Problem Hilfe und Unterstützung erhoffen, finde ich so ein Verhalten von vermeintlichen Experten zumindest nicht sehr vertrauenserweckend. Persönliche Attacken müssen doch bei sachlichen Auseinandersetzungen nun wirklich nicht sein.

Gruß
Marion, die diesmal nicht vor hatte, Oliver irgend was um die Ohren zu hauen *g*

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hola usch! und alle die hier geantwortet haben!

danke für eure zustimmung, aufnahme, euer intersse,… für mich war’s wie ein seelenstrip.
ich möchte versuchen, auf noch ein paar punkte ein zu gehen, aber nochmal betonen, dass ich nur von mir rede, da ich keine anderen kenne. ich hoffe, ich verzettel mich nicht zu sehr und verwurschtel alles…
also: ich bin völlig ohne nestwärme aufgewachsen. als ich 6 war hörte ich eines nachts wie meine mutter zu einem ihrer zahlreichen liebhaber sagte, sie waren gerade auf dem weg zu einer party, dass es ihr scheissegal wäre ob ich allein daheim sei oder nicht, und dass sie mich hasse, und dass ich das ruhig hören könne - es wäre ihr egal. meine mutter hat mich oft dermassen verprügelt, dass ich blaue striemen auf dem körper hatte. ein grund war z.b. weil ich erwähnt hatte, dass cih gerne meinen vater besuchen würde. oder einmal weil ich keine knödel essen wollte, die sie gemacht hatte, obwohl cih ihr gesagt hatte, dass ich keine wolle, nachdem sie mich gefragt hatte; da hätte sie mich beinahe aus dem fenster geworfen. mit 12 hatte ich die grippe, 40 fieber, halsweh,… meine mutter legte mir 50,- schilling auf den tisch und fuhr das wochenende zu freunden - mit 12 ist man ja alt genug um den notarzt zu rufen oder die rettung oder die nachbarn oder sonst wen. mit 17 bekam ich die mandeln raus - sie hat mich nicht mal besucht im spital, statt dessen hat sie gäste aus ihrem kaffeehaus geschickt (gäste die ich nicht leiden konnte) und die haben mir dann gesagt, die könne leider nicht kommen, weil sie auf einem bbq sei. auf der anderen seite durfte ich aber nie ausgehen, es durften nie freunde/innen zu mir nach hause kommen. NIE. ich denke, solange man nicht erfährt wie es in anderen familien zugeht, nimmt man alles als normal und gegeben hin, ich hatte das glück, mit 12 meine „beste freundin“ zu finden (sie ist es bis heute) und wurde von ihrer familie halb adoptiert. natürlich war ich dermassen verroht teilweise, dass die auch nicht mehr viel machen konnten - aber sie haben es probiert. jedenfalls habe ich da das erste mal mit erstaunen gesehen, dass eine mutter für ihr kind kocht a- nicht umgekehrt. und dass man nicht wegen nix dauernd geschlagen wird und dann wiederum wegen schon etwas NICHT gerügt wird.
ich hoffe, ich konnte mit oben dargestelltem beispiel ein bisschen verdeutlichen, was es bedeutet für mich, einen menschen zu „haben“ der sich um mich kümmert. und was es bedeutet, selbigen zu verlieren. KATASTROPHE!!!
etwas, das ich oft gehört habe und gefragt wurde ist, ob ich mich verletze, mir weh tue. also körperlich NIE, seelisch fast jeden tag. ich provoziere ständig meine mitmenschen und treibe sie an ihre grenzen. ich riskiere jeden tag, dass sie mich fallen lassen, verachten, hassen, fürchten. aber mit nem messer schneiden, oder ner nadel stechen oder sowas - nein, das würd ich NIE tun.

saludos

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hallo Marion,

Ok, ich hab „Psychologe“ wohl eher im laienhaften landläufigen
Sinn verwendet

ich wollte es nur richtig stellen, stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen.

Ich bin nun der Meinung, die Qualität eines Postings ergibt
sich aus dem Inhalt, völlig unabhängig von der Person des
Schreibers.

Stimmt.

Naja, in welcher Fachrichtung gibt es diese „Grabenkämpfe“
nicht :smile:

Akademische Psychologie und Psychoanalyse waren sich nie grün. Das sind keine Grabenkämpfe innerhalb einer Disziplin, sondern Auseinandersetzungen zwischen zwei fundamental verschieden ausgerichteten Denkweisen.

Nur fände ich persönlich es zum Beipsiel schöner, wenn solche
Auseinandersetzungen dann vielleicht in getrennten threads
ablaufen, wo jeder der Experten dann die Ansicht „seiner“
Position erläutern und durchargumentieren kann.

Ja.

Im Moment sieht es doch leider eher so aus, dass hilfesuchende
User hier posten, und im Rahmen der Antworten in den daraus
entstehenden threads sich die „Experten“ irgendwann an die
Kehle gehen. Was macht denn das für einen Eindruck bei Usern,
die sich hier Hilfe erhoffen ?

Den denkbar schlechtesten. Leider werden sich Konflikte immer wieder an konkreten Fällen entzünden, denn gerade beim konkreten Fall ist man sehr engagiert.

Bei halbwegs gebildeten Menschen erlebe ich es häufig, dass
persönliche Attacken gezielt und in voller Absicht, wenn auch
manchmal sehr subtil gefahren werden, um von sachlichen
Schwächen abzulenken oder einfach mal wieder jemandem zu
zeigen, wie sch**** man ihn findet.

Kann sein. Bei mir sind es hauptsächlich inhaltliche Gründe, z.B. wenn ich ´was gegen Brandens Meinung vorbringe und bei Yoyi sowieso.

Persönliche Attacken müssen doch
bei sachlichen Auseinandersetzungen nun wirklich nicht sein.

Deshalb habe ich Yoyis Posting als nicht sehr passend bezeichnet. Es war in Abschnitten unfair.

Marion, die diesmal nicht vor hatte, Oliver irgend was um die
Ohren zu hauen *g*

Wir sprechen uns wieder. :wink:

Gruß,

Oliver Walter

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Hi,

mich wundern da andere Sachen.

Den Kollegen Branden schätze ich aus dem Forum und unserem Mailkontakt als einen kompetenten und erfahrenen Praktiker. Er hat einen soliden, durch psychologische und medizinische Qualifikation und langjährige Erfahrung geprägten Blick auf Befindlichkeiten und Störungen und läßt sich auch nicht durch vorgebrachte Diagnosewünsche irritieren. Das spricht für seine Qualifikation.

Natürlich kann niemand hier über das Netz zuverlässig eine Diagnose abgeben, Branden hat das auch nicht getan, sondern nur einen meines Erachtens berechtigten Einwand bzw. Denkanstoß geäußert. Borderline-Anteile, Borderline-Persönlichkeitsstörung und sicher auch histrionische Persönlichkeitsstörung können sich leicht zu einem schwierig zu lösenden Knoten verwickeln. Vor allem die histrionischen Anteile und die hohe Suggestibilität machen einem als Therapeuten schwer zu schaffen, da sie eine zuverlässige Diagnose sehr erschweren.

[MOD: Text gelöscht]

Gruß

Yoyi (der hier überhaupt nichts andeuten will - NEEEEIIIIIIN - ich doch nicht!)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Anmerkung

Wie
bei manchen anderen sog. Persönlichkeitsstörungen sind es nur
wenige bestimmte Borderliner, die sich deswegen(!)
überhaupt einem Psychotherapeuten anvertrauen, und wenn, dann
haben sie häufig nach den ersten zwei Sitzungen den
Therapeuten in der Luft zerfetzt und schmunzeln dann nur noch,
wenn ihnen Therapie vorgeschlagen wird …

Das ist leider unrichtig. Siehe:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Der Captain

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Hallo Marion,

das, was Du beschreibst, darfst Du gern mir um die Ohren hauen, denn ich bin Psychologe und habe ein Diplom. Die Herren Branden und Yoyi sind Ärzte, also Mediziner, und keine Psychologen. Sie haben auch kein Diplom, soweit ich weiß.

Das mit den „Grabenkämpfen“ liegt an den so unterschiedlichen Positionen, die es für Laien so gut wie unverständlich machen, daß man sich so voneinander distanzieren kann.

Im übrigen finde ich Yoyis Posting nicht so passend (sorry, Yoyi!). Ich habe auch schon Metapher dazu zwei Zeilen geschrieben.

Gruß,

Oliver Walter

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Hallo,

was an meinem Positing?

Das

[Team: Text gelöscht]

war unfair.

Und inhaltlich fand ich Metaphers Posting o.k., als Ergänzung zu Brandens allemal.

Das mit den Grabenkämpfen scheint mir eher unzutreffend, da
Branden Analytiker ist und ich ein Anhänger der kognitiven
Verhaltenstherapie bin. Normalerweise sollten Branden und ich
also Grabenkämpfe austragen.

Es gibt keine Zwangsläufigkeit.

Aber auch wenn ich anders
behandel als Branden, ich schätze seinen klaren Blick auf
Symptome.

Zu Branden habe ich mich andernorts geäußert, wie Du weißt, und ich will das hier nicht wiederholen.

Unter Klinikern und Praktikern sieht man den
Schulenstreit längst nicht mehr so verbohrt, sondern wir
bemühen uns um einen pragmatischen Blick auf die Probleme,
immer zum Wohl des Patienten.

Teilweise ist es so, wie Du schreibst. Ich habe in dieser Hinsicht auch schon anderes erlebt - von analytisch orientierten Praktikern.

Ich habe wirklich große Bedenken, wenn ich die Ausmaße betrachte, die das hier annimmt.

Gruß,

Oliver Walter

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Hi cinamon,

ich verstehe nie wie andere Menschen sich länger als Augenblicke ihrer Gefühle sicher sein können; wie? Welche Gefühle sind angemessen? Ich kann die Reaktionen anderer verstehen ich kann sie imitieren karikieren ich fühle dabei nichts; in einem der Texte zu Borderline hier kam die Frage auf ob Borderliner „echte“ Gefühle kennen; Gefühle sind für mich Echo; fern wie ein Echo; was das Echo ausgelöst hat ist nicht zu greifen; verhallt; ein dissonanter Ton; ich weiß nicht ob ich was ich fühle wirklich fühle oder ob es Zitat ist; was zitiere ich oder wen? Das einzige Gefühl was nicht nebulös ist unscharf ist Zorn; ungeheure durch nichts zu dämpfende lodernde zerstörerische vor nichts haltmachende Wut; ich gebe ihr keinen Raum mehr; ohne Zorn bleibt nur noch Kälte; du schreibst man kann anderen zugetan sein; allenfalls das; man verachtet die anderen gleichzeitig weil sie das mögen schätzen lieben was man selbst zerstört wissen will; es nervt; es ist der einzige Halt; ihre Reaktionen auf mich geben mir für einen Moment Sicherheit; ihre enttäuschung ihre Wut ihre Verzweiflung ihre Angst ihre Trauer füllt meine Leere; ich verachte diese Sicherheit und ich verachte mich weil ich sie brauche;

danke für deinen Text cinamon.
Alex’

Selbst-Distanz
Hi Anja

sorry, daß ich mich einmische :smile:

Das hieße ja, das jeder
psychisch kranke Mensch „hoffnungslos“ in seine Krankheit
verstrickt und ihr damit ausgeliefert ist.

Die meisten Erscheinungen, die man unter „Persönlichkeitsstörungen“ zusammenfaßt (und nicht als „Krankheit“ bezeichnet), insbesondere borderline und narzißtische Persönlichkeitsstrukturen, sind in dieser Hinsicht wie ein Labyrinth mit vielen in sich geschlossenen Wegen.

Im Unterschied zu neurotischen Erscheinungsbildern, bei denen man in der Regel, wie du andeutest, weiß: „ich hab ein Problem“, hängt es von der momentanen Stimmungslage ab, ob man das Bewußtsein hat, „alles im Griff“ zu haben (eine typische Selbstaussage des Borderliners) - und mit einem einzigen Schritt ist man wieder „drinnen“ und sieht sich hoffnungslos verstrickt in sich selbst.

Die „nüchterne“ Distanz gibt es also auch dort sehr wohl. Sie kann sich aber von einem Augenblick zum anderen (besonders bei einem geringfügigen Konflikt mit den aktuellen Umständen) in Nichts auflösen …

Grüße

Metapher

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vor, wie das wohl wäre, wenn man jetzt mit einem messer auf
jemanden einsticht, oder einen zotigen witz erzählt. man kann
sich auf nix verlassen auf nix bauen. ich kann nur von mir
reden, habe nie andere borderliner oder bulimisten oder
depressionisten kennen gelernt, weil ich gruppen hasse und
noch aggressiver werde statt mich zu entspannen oder mir
helfen zu lassen. ich bin lieber allein. falls fragen sind -
immer heraus damit, versuche gerne alles ehrlich zu
beantworten.

hasta luego

Ich würde Dein Leben eher als eine Hölle bezeichnen. Da kommst Du nur heraus, wenn in Dir eine entsprechende Sehnsucht erwacht. Davon kann man aber in Deinem Statement fast gar nichts erkennen. Das ist aber absolut notwendig. Du mußt es wollen, erst dann könnte man Dir einen Ratschlag geben.

Mir scheinst Du eher Opfer zu sein. Opfer Deiner chaotischen Triebe, voller Haß auf Dich selbst.

rolf

Moin nochmal,

Akademische Psychologie und Psychoanalyse waren sich nie grün.
Das sind keine Grabenkämpfe innerhalb einer Disziplin, sondern
Auseinandersetzungen zwischen zwei fundamental verschieden
ausgerichteten Denkweisen.

Siehste, da gehts schon los. Wie soll man als Außenstehender diese Reibereien vestehen, wenn man die Hintergründe gar nicht kennt ?

Was macht denn das für einen Eindruck bei Usern,

die sich hier Hilfe erhoffen ?

Den denkbar schlechtesten. Leider werden sich Konflikte immer
wieder an konkreten Fällen entzünden, denn gerade beim
konkreten Fall ist man sehr engagiert.

Kann ich sogar nachvollziehen. Aber persönliche Anfeindungen werden hier IMHO zum Eigentor. Sie wecken ja nicht grade Vertrauen in den postenden Experten (und die Richtung, die er vertritt), zumindest nicht bei mir.

Persönliche Attacken müssen doch
bei sachlichen Auseinandersetzungen nun wirklich nicht sein.

Deshalb habe ich Yoyis Posting als nicht sehr passend
bezeichnet. Es war in Abschnitten unfair.

Naja, ich grübel über deinen Gebrauch des Wortes „unfair“. Meiner Meinung nach sagen solche Passagen, wie die von dir zitierten, mehr über denjenigen aus, der sie postet, als über denjenigen, den sie reichlich fadenscheinig diskreditieren sollen.

Marion, die diesmal nicht vor hatte, Oliver irgend was um die
Ohren zu hauen *g*

Wir sprechen uns wieder. :wink:

Vermutlich.
*schmunzel*

Gruß
Marion

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hola cinamon!

Deine Geschichte ist recht heftig. Also, ich will gleich mal vorrausschicken, dass ich kein Fachmann bin.
Borderline … soweit ich weiß, ist das eine recht umstrittene Diagnose. Ich habe Jugendliche kennengelernt, bei denen auch der Verdacht auf Borderline besteht … so richtig einordnen kann ich das aber nicht. Auf mich wirken sie eher auf der Suche nach sich selbst, weil sie in ihrem Elternhaus keine richtige Stabilität finden können … aus verschiedenen Gründen. Sie fühlen sich ungeliebt und unbeachtet, ähnlich, wie Du das beschreibst.
Ich hab auch keine Ahnung, wie Borderline sicher diagnostiziert werden kann. Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es da eine Anzahl von Verhaltensweisen, die darauf schliessen lassen. Aber das wissen die Experten hier sicher besser.
Mir stellt sich halt die Frage, ob man vielleicht einfach „unsicher“ mit Gefühlen wie Liebe und Geborgenheit wird, wenn man das selbst als Kind nicht erleben durfte und dadurch auch seine Gefühle nicht richtig einordnen kann. Schwierig … aber es könnte ja auch sein, dass Du extrem auf solche Dinge reagierst, weil Du Angst hast, das wieder zu verlieren??
Ich find es jedenfalls super, dass Du so offen darüber sprichst!
Ganz liebe Grüße
usch

hola ihr lieben metapher, anja und branden!

dieser zustand ist es eigentlich, der mir am meisten zu schaffen macht. wenn ich mit meinem mann streite, dann ist es nicht eine „diskussion“, sondern ich spiele mit dem gedanken ihn um zu bringen. im ernst. ich empfinde nur noch hass. ich habe mittlerweile gelernt, sein unmittelbares umfeld zu verlassen (damit nix passiert), oder,sofern das nicht möglich ist, mich auf meine hände zu setzen.sobald ich dann abgekühlt bin, ca 15 minuten, empfinde ich den nicht erfahrenen verlust dermassen stark, dass ich mich übergeben muss und heule wie ein schlosshund. ich fasse es dann gar nicht und flehe ihn auf knieen an mir zu verzeihen, mich nicht zu verlassen, etc. mein mann hat natürlich auch erst lernen müssen, damit um zu gehen und er sieht mich dann weder anklagend an, noch mitleidig sondern er versucht augenkontakt her zu stellen (ist in der situation schwer weil ich mich schäme) und erkundigt sich, ob es mir GUT geht. ich kanns nicht besser erklären. mir tut mein körper weh, ich habe alpträume und hänge wie ein baby an ihm. er nimmt es völlig gelassen hin - letztens ist es im supermarkt passiert. wir hatten uns im auto in die haare gekriegt, weil wir 15 minuten später als verabredet zum einkaufen gefahren sind, weil er seiner mutter noch das geschirr abwaschen wollte. meine gedanken waren: wer zum henker ist diese alte f…, dass die ihr sch…geschirr nicht selber abwaschen kann? braucht sie da meinen mann dafür? welche stelle hab ich in seiner hierarchie? die letzte? bin ich ein hund, der so lange wartet, bis herrchen endlich zeit hat? ich bin ein niemand für diesen w… aber dieses a… ist auch nur hundedreck für mich. so in der art waren meine gedanken. ich wollte nix sagen - aber bin dann im auto explodiert und habe angefangen ihn zu attackieren. er hat nur ruhig gesagt: elisabeth ponte encima de tus manos y espera. also: elisbeth setze dich auf deine hände und warte ab. als wir beim supermarkt ankamen habe ich wieder luft gekriegt, war total heiser und bin dann auf der strasse heulend zusammen gebrochen. im supermarkt bin ich ihm nicht von der pelle gerückt und hab in babysprache mit ihm geredet und ir alle 5 minuten versichern lassen, dass er mich liebt. ich bin vor liebnswürdigkeit anderen supermarktkunden gegenüber übergeschäumt. als wir nach 2 stunden ca die kasse erreicht hatten, war schon wieder alles im grünen bereich und ich habe bereits wieder angefangen alle zu verachten und hab die f… an der kasse angepfaucht. es tut mir unendlich leid für meinen mann, ich weiss nicht, warum er mich liebt, oder was er genau liebt, oder was das genau ist - ich glaube ich habe mitleid mit allen, die lieben. ihr seid unheimlich verletzlich dadurch.

saludos

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hola Cinamon!
Zum einen ging es mir ähnlich wie den Anderen hier: Ich war beeindruckt von Deiner Offenheit, Klarheit und „Objektivität“.
Aber gerade diese „objektive“ Schilderung Deines Lebens, diese „vernünftige Distanz“ zu Dir und diese Klarheit lassen mich auch wiederum zweifeln, ob bei Dir diese Diagnose „borderliner“ überhaupt in vollem Umfang zutrifft. Die borderline-Persönlichkeiten, die ich kennenlernte, schilderten sich selbst weitaus subjektiver, nachgerade subjektiv verzerrt, entweder in Richtung grandios (und alle anderen sind Scheiße) oder eben dass sie selber derletzte Dreck seien und die Anderen „ganz anders“.
Es grüßt Dich von Berlin nach Gran Canaria
Branden

‚Kognitive Distanz‘
Hi Branden,

Aber gerade diese „objektive“ Schilderung Deines Lebens, diese
„vernünftige Distanz“ zu Dir und diese Klarheit lassen mich
auch wiederum zweifeln, ob bei Dir diese Diagnose
„borderliner“ überhaupt in vollem Umfang zutrifft.

Diese Aussage überrascht mich. Das hieße ja, das jeder psychisch kranke Mensch „hoffnungslos“ in seine Krankheit verstrickt und ihr damit ausgeliefert ist. Ich kann z.B. in „nüchterner“ Distanz sowohl über meine Depressionen, meine Sucht und ihrer beider Folgen sprechen. Ich registriere die Symptome, habe mir Sachkenntnisse über die jeweiligen Krankheitsbilder angelesen, kann differenzieren, was bei mir zutrifft und wo es Abweichungen gibt, bin in der Lage, die jeweiligen Stadien zu erkennen und im glücklichsten Fall auch manchmal zum Telefon zu greifen, wenn sich die Situation dramatisch zu verschlechtern beginnt (das allerdings gelingt nicht immer). Ja ich empfinde es als verheerend, das über allem Elend glasklar der Verstand schwebt, der dies alles beobachtet und kommentiert. So, wie es cinamon wohl auch erlebt. „Man“ steht über sich, neben sich und ist doch unfähig diesen Verstand auch dazu einzusetzen, langfristig so etwas wie „Genesung“ herzustellen.
Vielleicht etwas wirr, aber hoffentlich verständlich.
Herzlichen Gruß,
Anja

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