Hallo … oder bevorzugst Du andere Grußformen, die ebenfalls mit H beginnen? (Es war ja nicht alles schlecht, damals …)
Du drückst Dich so gewählt aus und willst das nicht verstehen?
Was haben Werte für einen Wert, wenn die Würde des Menschen
nichts wert ist?Die Würde des Menschen war noch nie in der Geschichte der
Menschheit etwas wert und ist es bis heute nicht.
Oh doch! Denn in diesem Land haben „ungebildete Waldmenschen aus Hinteranatolien“ (Zitat: Lominus Vinda) ein Recht auf ein würdevolles Leben. Der Unterschied ist halt der, dass unser Staat diese Würde anerkennt, aber Du nicht! Solange Du die Menschenwürde mit Füßen tritts, darfst Du dem Staat, der das nicht tut, das nicht vorwerfen.
Guantanamo, …
Was hat das mit Deutschland zu tun?
oder (um ein Beispiel hierzulande zu nennen) der
langjährige Freiheitsentzug von Leuten, die nichts getan
haben, als ihre Meinung zu äußern.
Wer kommt in Deutschland hinter Gitter, wenn er von seiner freien Meinungsäußerung gebrauch macht, ohne sich sonst etwas zu Schulden kommen zu lassen?
Alles, was dieses
Regime stürzte, und jede Ideologie, die an ihre Stelle trat,
war eine Verbesserung. Da beißt die Maus keinen Faden ab!Der Kommunismus zum Beispiel, der eine Zahl an Opfern forderte
und immernoch fordert, gegenüber der die Anzahl der Opfer der
Nazis wie Peanuts aussehen, wäre gewesen bzw. war also eine
Verbesserung?
Kennst Du den Unterschied zwischen Indikativ und Konjunktiv? An die Stelle des Nazi-Regimes trat nicht die Sowjetunion unter Stalin. Insofern ging Dein Einwand meilenweit an meiner These vorbei! (Ja, auch die DDR war ein Unrechtsstaat. Aber sie hat „nur“ ein paar hundert Menschen auf dem Gewissen, nicht mehrere Millionen wie das Nazi-Regime).
Außerdem: Die Ideale des Kommunismus sind durchaus menschenfreundlich und nicht menschenverachtend. Dass ein „real existierender Sozialismus“ stets undemokratisch, ausbeuterisch und korrupt ist, liegt nicht an menschenverachtenden Idealen, sondern an nicht vorhandenen oder nicht funktionierenden Kontrollmechanismen. Die Nazi-Ideologie ist jedoch von Grund auf menschenverachtend.
Wie steht es mit Nächstenliebe, Zivilcourage, Toleranz,
Demokratie, Völkerverständigung, Solidarität, Pazifismus, …?
Welcher Deiner „Werte“ bringt eine Gesellschaft tatsächlich
weiter (in dem Sinne, dass der Einzelne mehr Lebensqualität
hat?)Nächstenliebe, Zivilcourage, Demokratie, Völkerverständigung
und Solidarität sind auch meines Erachtens Werte, die es zu
fördern gilt; Toleranz und Pazifismus sehe ich da etwas
differenzierter: ich werde z.B. niemals Toleranz aufbringen
gegenüber Türken, …
Es gibt einen feinen, aber wichtigen Unterschied zwischen „Differenzieren“ und „Diskriminieren“, obwohl beides „Unterscheiden“ zu bedeuten scheint.
Ja und? Es geht in dieser Diskussion nicht um das Gewissen der
Menschen, die in den Krieg zogen, sondern um die Ideologie,
die sie in den Krieg schickte!Na gut…
Das ist alles, was Du dazu zu sagen hast?
Mir gehen keineswegs die Argumente aus, nur scheint es schon
eine Art Komplex zu sein, ständig betonen zu müssen, wie sehr
der Holokaust doch noch nachwirkt… jaa, es war schlimm, sehr
bedauernswert
„bedauernswert“ … so, so …
und wir haben die letzten sechzig Jahre damit
verbracht, unser Bedauern zu bekunden, nur irgendwann muß auch
mal Schluß sein…
Womit? Damit, dass man Mord als das benennt, was es ist: Unrecht?
zwar kann man nun argumentieren, daß man ja
das Gedenken aufrechterhalten müsse, um als Warnung zu dienen,
und das scheint ja auch ein gutes Anliegen zu sein, aber ich
mache da so lange nicht mit, wie diese Warnung gepaart sein
muß mit einem Schuldkomplex und Bedauerungszwang
deutscherseits!
Du bist nicht der erste Neonazi, mit dem ich diskutiere, und daher bekommen mir diese Äußerungen alle schon sehr bekannt vor: Den Schuldkomplex gibt es immer nur auf Eurer Seite bzw. Ihr behauptet, dass es ihn gäbe. Ich habe keinen Schuldkomplex. Auf meinen Schultern lastet keine Schuld, die mit den Nazi-Verbrechen zu tun hat. Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass mir irgendjemand diese Schuld einreden möchte. Aber weil ich kein schlechtes Gewissen habe, muss ich auch nichts an der Geschichte dieses Landes vertuschen!
Du hast mich gefragt, ob ich Patriot sei. Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen, aber ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem man sich kritisch mit der eigenen Geschichte auseinandersetzt, und wo es dieses Fahnen-Hymnen-Stolz-Brimborium wie in anderen Ländern nicht gibt - ich finde das nämlich zum Kotzen, egal ob es sich ums Sternenbanner oder die Tricolore dreht!
Warum beschwert sich niemand über die
Folterlager der Briten und Amerikaner nach dem Krieg, in denen
zwei Millionen Deutsche an Hunger und Seuchen starben?
Wovon sprichst Du?
Warum gibt es keine jährlichen Kranzablegungen zu Gedenken der
Millionen von Verschleppten, die in sowjetischen Gulags
umkamen?
Ich weiß nicht, ob es das nicht gibt. Wenn nicht, finde ich es schade.
Den amerikanischen Ureinwohnern wegen macht auch
niemand den Amerikanern einen Vorwurf…
Doch. Du zum Beispiel.
die Geschichte wird
eben von den Siegern geschrieben.
Und? Was spricht gegen einen verantwortungsvollen Umgang mit Geschichte?
Das erklärte Ziel der Nazi-Ideologie war es, millionenfaches
Leben auszurotten. Leben ist besser als Tod. Dagegen gibt es
keine Argumente (Das hat mit „Eintrichtern“ überhaupt nichts
zu tun!).Das bestreite ich auch gar nicht. Deswegen unterstütze ich
diese Ideologie auch nicht, ich bestehe nur darauf, sie mit
objektiven Augen zu betrachten, sie auseinanderzunehmen, die
schlechten Aspekte zu verwerfen und die guten zu analysieren,
modernisieren und je nach Situation anzuwenden, anstatt das
ganze Ding grundsätzlich zu verwerfen… wenn ein Motor nicht
mehr läuft, schmeißt man auch nur das kaputte Teil weg und
verwertet die noch guten Teile woanders…
Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich. Wenn ich einen Brand löschen will, ersetze ich den Flammenwerfer durch einen Feuerlöscher und tausche nicht einzelne Teile aus!
Generell möchte ich Dir da zustimmen, aber nicht im Falle des
Nationalsozialismus. Dazu schrieb ich bereits:Das meine ich, daß der Nationalsozialismus immer eine Art
Ausnahme zu sein scheint; warum ist das so?
Jede menschenverachtende Ideologie ist eine Ausnahme. Der Nationalsozialismus ist nicht die einzige generell, aber die einzige, über die wir gesprochen haben.
Wenn Sie darauf nicht eingehen möchten, gehe ich davon aus,
daß Sie nicht begründen können, warum Sie diese Aussagen als
Nonsens empfinden;
Muss ich jetzt erklären, was der Unterschied zwischen dem Vergasen von Juden und der Nahostpolitik Westeuropas ist? Das ist mir jetzt wirklich zu blöd!
Sie sagten, Sie seien Naturwissenschaftler, sind Sie im
Bereich der Klimaforschung tätig? Wenn ja, legen Sie mir doch
bitte dar, wie Sie die ganze Klimawandel-Sache sehen, das
würde mich wirklich interessieren!
Ich bin Lehrer, von daher nicht aktiv in der Forschung tätig. Du kannst ja mal den IPCC-Report lesen. Den kann man sich kostenlos als PDF runterladen.
Man kann es natürlich auch lassen, und weiterhin glauben, was in der „Nationalzeitung“ steht.
Mit deutschem schwäbischem Gruß,
Michael