Verkocht Alkohol?

Hallo,

ich bin mir jetzt nicht so wirklich sicher, ob ich hier richtig liege, aber ich stelle meine Frage einfach mal frei raus:smile:

Immer wieder kommt es zu Diskussionen, ob Alkohol (im Essen) verkocht, oder nicht. Ich habe schon häufig gelesen und in Fernsehberichten gesehen, dass Alkohol im Essen eben nicht verkocht.

Viele behaupten aber, dass Alkohol verkocht und man das bedenkenlos jedem (also auch Kindern oder trockenen Alkoholikern) vorsetzen kann und darf.

Was stimmt denn nun? Müsste doch eigentlich als chemischer Prozess erklärbar sein? oder?

Grüße

Sarah

Viele behaupten aber, dass Alkohol verkocht und man das
bedenkenlos jedem (also auch Kindern oder trockenen
Alkoholikern) vorsetzen kann und darf.

Was stimmt denn nun? Müsste doch eigentlich als chemischer
Prozess erklärbar sein? oder?

Richtig ist: Alkohol verdunstet schneller und hat eine niedrigere Siedetemperatur als Wasser. Also: wenn Wasser anfängt zu kochen, kocht der Alkohol schon längst :wink:

Es kommt jedoch auf die benutzte Menge an Alkohol an. Bei einem Gläschen Wein an der Soße dürfte der Alkohol wohl so gut wie ganz rausdampfen.

Da Kinder ja auch Malzbier und Traubensaft trinken dürfen (wo eine geringe Alkoholkonzentration vorkommen darf), ist die mit Alkohol zubereitete Speise wohl vernachlässigbar. Sogar Weinbrandpralinen sind harmlos, dem Kind würde davon eher schlecht, als dass es die Wirkung des Alkohols bemerken würde (zumindest bei ernährungspsychologisch gesehen gesunden Kindern…)

Bei trockenen Alkoholikern ist das ganze wieder so eine Sache. Manchmal reicht der Geschmack nach einem alkoholischen Getränk aus, um ein Verlangen zu provozieren. Alkoholfreies Bier z.b. oder eine kräftige Weinsoße.
Hängt da aber sicherlich auch von der betroffenen Person ab, wie lange er/sie „trocken“ ist usw.

Grüße

Laralinda

Hallo Sarah,

der Prozess ist ein physikalischer und nennt sich Destillation, aber Chemiker sind damit auch gut vertraut :wink:

Nun, man kann mit einem klaren Jain antworten, denn es ist nicht so einfach.
Zwar siedet Ethanol (um den handelt es sich genau genommen) rund 20 °C niedriger als Wasser, aber deshalb kann man noch lange nicht davon ausgehen, daß immer aller Alkohol verdampft.
Wenn die Soße kräftig einreduziert wurde, ist es problemlos, wird aber nach der Alkoholzugabe nur fünf Minuten noch etwas geköchelt, ist mit Sicherheit noch einiges vom Alkohol enthalten.

Sollte bekanntermaßen ein trockener Alkoholiker am Mahl teilnehmen, solltest Du sicherheitshalber auf diese Zutat verzichten.
Es ist übrigens völlig unerheblich, wie lange ein Alkoholiker trocken ist, die Gefahr eines Rückfalls ist immer gegeben.

Gandalf

Glühwein
Hi Sarah!

Du hast ja nun schon ein paar vernünftige Antworten zum Thema erhalten.
Wenn das mit dem Alkohol und dem „verkochen“ so schnell ginge, würde der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt nicht so reinhauen.

Der ehemalige Alkoholiker wird es Dir danken, wenn DU auf den Rotwein in der Soße verzichtest.

LG Ulli

Hallo,

danke für die Antworten. Bestätigt eigentlich nur das, was ich auch denke. Im übrigen würde ich, wenn ich wüsste, dass ein trockener Alkoholiker mitisst auch auf „alkoholgeschmacksähnliches“ verzichten. Rotweinsoße oder sowas geht natürlich gar nicht. Aber manche meinen halt, es einfach besser zu wissen. Vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten.

Grüße

Sarah

Hallo Gandalf,

vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort und entschuldige bitte, wenn ich das:

der Prozess ist ein physikalischer und nennt sich
Destillation, aber Chemiker sind damit auch gut vertraut :wink:

nicht ganz so genau treffe, aber die Richtung hat ja gestimmt :smile:

Ich merks mir fürs nächste mal … gesoffen wird bei den Physis :smile:

Danke für Deine Antwort und LG

Sarah

Hallo Sarah,

Ich merks mir fürs nächste mal … gesoffen wird bei den
Physis :smile:

Haaaaaalt!
Das hab ich so nicht gesagt!
Die Physiker können vielleicht berechnen wies funktioniert, aber machen tuns die Chemikers und entsogen tun sie das ganze Gelumpe dann auch. So gehört sich das schließlich :wink:

Gandalf