Eine Geschichte vom Herrn Keuner
Hallo Angelika,
du kennst vielleicht Bert Brechts „Geschichten vom Herrn Keuner“. Eine heißt „Die Frage, ob es einen Gott gibt“ und lautet folgendermaßen:
Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe*. Herr K. sagte: „Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann könnten wir die Frage fallenlassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so behilflich sein, daß ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott.“
Im Prinzip braucht man nur „Gott“ durch „ADHS“ ersetzen und es ist alles gesagt. Manche haben sich schon entschieden. Sie brauchen das ADHS/Ritalin-Konstrukt, weil sie dich selbst und ihre Kinder, in denen sich die Eltern natürlich widerspiegeln, ohne ein solches nicht akzeptieren können.
Das ist sicherlich eine bittere Wahrheit und soll auch nicht heißen, dass es einfach wäre, mit einem Kind klarzukommen, das naturgemäß nicht so ruhig und wissbegierig ist wie andere. Nur gibt es eben Eltern, denen es völlig unabhängig von der Frage, ob es ADHS nun gibt oder nicht, gar nicht in den Sinn kommen würde, ihren Kindern dieses Dreckszeug zu geben.
Bitte werte das jetzt nicht als persönlichen Angriff, sondern eher als Wunsch, dass dieses Bild von der Alternativlosigkeit mal überdacht wird.
Gruß
Ultra
* Es müsste eigentlich „gebe“ heißen - B. B. leistet sich hier einen klassischen Grammatikfehler.