für eine erotische Geschichte möchte ich verstehen, was ein heterosexuelles, erwachsenes Paar so faszinierend findet an einer Partnerschaft mit Dominanz und Demut. Sowohl als Spiel, als auch im Alltag.
Seit einiger Zeit recherchiere ich, finde aber entweder sehr oberflächliche Handlungen (Pornos) oder quasi-medizinische Beschreibungen über Hormone, die Lust auslösen. Beides vollkommen gefühlskalt.
Bin nicht Mitglied der BDSM-Szene, deshalb fehlt mir das Gespür für die Balance aus Liebe, Macht, Ohnmacht bis hin zu Täter, Opfer, Schicksalsgemeinschaft, Lustschmerz.
Bin bisher nicht auf authentische Berichte von Betroffenen gestoßen. Habe hier im Bereich Erotik & Sex etwas quer gelesen, ob so ein außer-ordentliches Thema angesprochen werden kann. Sicher nicht öffentlich im Forum, ich hoffe auf persönliche Nachrichten.
Gerne beantworte ich Fragen per PN, aber nicht öffentlich. Prediger der Missionarsstellung mögen einen eigenen Faden eröffnen.
Du meinst sicher „Dominanz & Submission“, als eine der zahlreichen Teilbereiche des außerordentlich vielfältigen Gebietes erotischer Spielarten „BDSM“. Oder meinst du BDSM ganz allgemein?
Es gibt eine Unmenge von Literaturen mit mehr oder weniger subjektiven Darstellungen. Angefangen bei den Klassikern (nur als Beispiele):
Sacher-Masoch: Venus im Pelz
Pauline Réage: Geschichte der O
Jean de Berg: Das Bild
Aber von E.L. James „Fifty Shades“ sei dir abgeraten, wenn du einen genuinen Einblick in diese Welt erotischer Spielart gewinnen möchtest.
Es gibt kaum ein spezielles Thema aus dem Bereich Erotik bzw. Sexualität, das im Laufe der 25 Jahre dieses Forums noch nicht angesprochen wurde. Die meisten Themen früher allerdings, als das Forum noch seinem ursprünglichen Selbstanspruch entsprach, im Brett Psychologie. Die Suche findet allerdings Artikel vor 2010 nicht alle per Stichwort. Und ältere Artikel-URLs funktionieren leider nicht mehr. Unter dem Stichwort „Dominanz“ bzw. „Rollenspiel“ wäre einiges zu finden. Unter anderem:
Der erste führt zu Beitrag #2 in dem Faden. @Metapher stellt viele Fragen und streut angelesenes Wissen bzw. statistische Aussagen ein:
„Variante einer Dominanzszene, die unter der Bezeichnung „nursemaid“ im Spektrum der möglichen BDSM-Szenarien durchaus bekannt ist. … Es ist nicht bekannt geworden, daß …”
LIest sich nicht wie eine authentischer Bericht.
Der zweite Link führt zu Beitrag #5. Aber schon der Eröffnungs-Beitrag bezieht sich auf Angelesenes: „ich habe sowas oder ähnliches schon öfter gelesen und frage mich nun, warum macht das erwachsene so an?”. Das ist ja auch meine Frage, aber ebenso wie beim ersten Link wird dann vollkommen gefühllos rückgefragt und geantwortet. Ich vermisse die Bindung zwischen den Handelnden, die ein Beobachter wohl kaum erklären kann.
Das ist ja in Pornos und oberflächlichen Sexgeschichten auch so. Da werden Menschen geschlagen von Schlägern (m/w), aus meiner Sicht ohne Sinn und Verstand. Die Einen Stöhnen, die Anderen Quietschen dabei, wieder andere bleiben stumm.
Angelesen weiß ich, dass Macht und Machtgefälle faszinierend sein kann, die Ausübung und Zulassung von Bevormundung.
Vielleicht ist mein Begehr durch literarisch ungeübte Schreiber gar nicht zu beantworten. Irgendwie ähnelt es der Frage: „Was ist Liebe?“ Wie könnte das jemand verständlich beantworten, der noch nie geliebt wurde und nur über die Liebe gelesen hat?
Auch diese Links habe ich mir angeschaut. Jetzt nicht Wort für Wort, aber ich spüre, dass du dich ehrlich um objektive Erklärungen bemüht hast. Doch die Gefühlswelt von Personen in (erotischen) Konflikten kann ich nicht erkennen.
Ich habe erwartet, dass hier niemand subjektiv schreibt und dann mit der Moralkeule von den selbsternannten „Guten“ als „behandlungsbedürftig“ diskriminiert wird. Deshalb hatte ich PN vorgeschlagen.
Wenn Du Dich mit der Szene beschäftigst wie ein Forscher, der auf der Suche nach Schönheit Schmetterlinge seziert, wirst Du vermutlich nie fündig.
Entweder spricht es Dich selbst irgendwie an oder Dir fehlt einfach der entsprechende Sensor.
Das stelle ich mir etwa so vor, wie die Suche eines Farbenblinden nach der Vorstellung von Farben.
Jeder von uns hat solche Einschränkungen. Ich meine man sollte sie akzeptieren und sich nicht so sehr um die Gefühlswelt und Praktiken Anderer kümmern. Die kann sowieso kein Außenstehender voll erfassen, geschweige denn verstehen.
Und die von Dir erwähnten „Guten“ werden gerade dann am ärgsten wüten, wenn Sie sich in sich selbst bei dem Thema im Innersten angesprochen fühlen.
Allerdings waren diese Anfragen in der Regel mit der Bitte um Verstehen, Erklären und Information verbunden. Und sie waren an Fachleute bzw. Sachkundige gerichtet (und wurden so auch ausgiebig beantwortet bzw. diskutiert).
Dasselbe übrigens in dem damaligen Spin-Off-Brett „Lust & Liebe“. Die Links, die ich dir schrieb, waren lediglich Beispiele dafür, daß BDSM sehr wohl Thema war im Forum.
Was deine hiesige Anfrage betrifft: Die Literaturen, die ich dir zitierte, hast du bereits aufmerksam gelesen? Und? Hast du noch Fragen zu
Balance aus Liebe, Macht, Ohnmacht bis hin zu Täter, Opfer, Schicksalsgemeinschaft, Lustschmerz.
Deinem Einblicks-Interesse dürfte auch entgegenkommen: Die dem Roman kongeniale cineastische Adaption von Roman Polański „Venus im Pelz“, 2013. Ein Zwei-Personen-Stück mit Emmanuelle Seigner und Mathieu Almalric.
Sehr wohl sind damit verbundene Themen sehr subtil und sensibel. Subjektiv darüber zu berichten erfordert ein hohes Maß an Reflexion und vor allem an Fähigkeit sprachlichen Ausdrucks, wie die Literaturbeispiele der Klassiker belegen. Daß niemand subjektive Darstellungen einem Fremden preisgibt, der deutlich zu erkennen gibt, daß er nicht die geringste Vorerfahrung hat, dürfte doch selbstverständlich sein.
Und übrigens:
Daß BDSM generell (psycho)pathologisierend und/oder moralisierend betrachtet wird, ist seit mindestens den 1980ern passé.
Aber das weißt du doch längst, warum fragst du dann? Du hast doch längst rausgekriegt, dass hier nur das geschrieben werden darf, was der große wer-weiss-was-Diktator gnädig gestattet.
Ja. Irgendwer hat mich verpetzt, dass ich beim höhenverstellbaren Tisch im Lauf der Diskussion, als es um getrennte Beschaffung von Gestellen und Tischplatten ging, ein Türblatt vorgeschlagen habe:
„Die Platten kann man tauschen“
Ich: „Ich hatte mal ein Türblatt (Zimmertür) als Schreibtischplatte. Vorteil: Sehr großzügige Arbeitsfläche, Nachteil: Der Platz fehlte im Raum.“
Begründung des Diktators: „Dein Beitrag wurde als Thema verfehlt gemeldet“.