Hallo!
ich habe das Wort „wandern“ im Duden nachgeschlagen. Meine Frage ist, ob man „wandern“ für einen großen Garten schreiben darf.
Sie wandert in diesem prachtvollen und wunderschönen Garten
Danke sehr
Hallo!
Das passt nicht.
eine Wanderung ist kein Spaziergang. Und so groß kann der Garten ja nicht sein, dass man Stunden unterwegs wäre oder ? Und selbst das wäre in meinen Augen immer noch keine Wanderung.
mfG
duck313
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Hallo duck313
Deshalb habe ich gefragt. Im Duden steht Folgendes:
[ziellos] durch die Stadt, die Straßen wandern
im Zimmer auf und ab wandern
schlaflos wanderte er durch die Wohnung
〈in übertragener Bedeutung:〉 (dichterisch) die Wolken wandern [am Himmel] (ziehen [am Himmel] dahin)
〈in übertragener Bedeutung:〉 er ließ seinen Blick [von einem zum anderen] wandernman unternahm also eine Wanderung durch die Stadt ?
Also ich verbinde mit Wanderung und wandern ganz bestimmte Tätigkeiten, die ich nicht in meinem Garten oder meiner Wohnung machen könnte, nur weil ich nicht schlafen kann.
Hallo @Nadja ,
manchmal soll das verwendete Verb die Länge des Wegs beschreiben.
Man geht zum Bäcker (ein paar Schritte).
Man geht am Nachmittag spazieren oder spaziert durch einen Park (ein paar Kilometer).
Man wandert am Wochende durch den Bayerischen Wald (vielleicht 30km oder mehr).
Wenn man wandern so gebraucht, dann ist ein langer und für den Gehenden anstrengender Weg gemeint. Ob das nun 10km oder 50km sind, hängt davon ab, wie trainiert die Person ist.
Aber in weniger sportlicher Bedeutung schreibt Theodor Storm in Pole Popenspäler:
„Endlich war ich an Ort und Stelle. Die große Tür stand offen, und allerlei Leute wanderten hinein; denn derzeit ging man noch gern zu solchen Vergnügungen;“
Das ist nachzulesen auf der Seite
https://www.projekt-gutenberg.org/storm/polepopp/polepop2.html
Hier heißt wandern einfach nur gehen.
Genauso schreibt Theodor Storm in Eekenhof:
„Der Reiter aber hatte mit einem schweren Doppelschlüssel die Haupttüre aufgeschlossen. Vom Flur aus hat er die Räume des Unterbaus durchwandert; aber es ist nichts darin gewesen als nur das stumme Gerät, das einst den beiden Frauen zu ihrem einsamen Leben diente.“
Das kann man nachlesen auf der Seite
http://www.zeno.org/Literatur/M/Storm,+Theodor/Erzählungen/Eekenhof
Auch hier ist das Wandern einfach nur ein Gehen.
Das passt zu der Bedeutung, die du im DUDEN gefunden hast. Meines Erachtens darf man also schreiben, jemand sei durch einen Garten gewandert oder in einem Garten auf und ab gewandert oder umhergewandert.
Liebe Grüße
vom Namenlosen
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Ich denke, hier passt besser: „wandeln“.
Das ist doch aber ein Stilmittel und will nicht im wortwörtlichen Sinne verstanden werden?
Das mag ja sein, aber es ist eben nur eine der Bedeutungen, in der „wandern“ tatsächlich verwendet wird; siehe Duden:
1. eine Wanderung (1), Wanderungen machen
2. ohne ein Ziel anzusteuern, [gemächlich] gehen; sich irgendwo ergehen
3. (nicht sesshaft, ohne festen Aufenthaltsort) umher-, von Ort zu Ort, zu einem entfernten Ziel ziehen
4. (zu einem bestimmten Zweck) an einen bestimmten Ort geschafft, gebracht werden
Gruß
Kreszenz
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Hallo @anon40662036,
welches Stilmittel liegt denn hier vor?
Ich habe noch eine Fundstelle von Eichendorff:
" Das ließ ich mir gern gefallen und wanderte nun mit dem Maler durch die leeren Straßen,"
https://www.projekt-gutenberg.org/eichndrf/taugen1/chap007.html
Meines Erachtens ist das eine gebräuchliche Verwendung des Wortes wandern. So habe ich die Literaturstellen jedenfalls immer wahrgenommen. Und der Verweis von @Kreszentia unterstützt das ja auch.
Aber in Sachen Stilmittel lasse ich mich gerne belehren. 
Liebe Grüße
vom Namenlosen
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Hallo,
ein bestimmtes Stilmittel kann ich da nicht erkennen - „wandern“ wird einfach manchmal synonym gebraucht mit „wandeln“ (wie übrigens bereits im Grimm vermerkt → Artikelgliederung:
II. bedeutung und gebrauch.
2) ebenfalls von der grundbedeutung auszugehen ist, wenn wandern ein hin und hergehen bezeichnet, das in einem beschränkteren gebiet, selbst innerhalb eines zimmers, vor sich geht; auch in dieser bedeutung ist das wort durchaus üblich geblieben; gegenüber dem ebenso gebrauchten wandeln)
Gruß
Kreszenz
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