Hallo,
der Artikel „Unerwünschter Katzenbesuch“:
http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?T…
/t/unerwuenschter-katzenbesuch/5665179
hat zu weitergehenden Diskussionen geführt:
/t/unerwuenschter-katzenbesuch/5665179/54
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/t/unerwuenschter-katzenbesuch/5665179/55
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/t/unerwuenschter-katzenbesuch/5665179/58
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/t/unerwuenschter-katzenbesuch/5665179/61
Zur Frage, ob Hauskatzen zu einer Dezimierung von Wildvögeln beitragen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze
"(…) Ohne zusätzliches Füttern des Bauern fängt eine Katze pro Tag etwa acht bis zwölf Mäuse. Durch gute Fütterung und Pflege werden Katzen nicht zu schlechteren Mäusejägern. Da der Jagdinstinkt der Katze auf sich bewegende Beute fixiert ist, fängt sie Mäuse nicht allein, um satt zu werden und geht auch mit vollem Magen auf die Jagd. Satte Katzen sind sogar bessere Jäger als hungrige Katzen: Die Jagd ist eine körperliche und konzentrative Leistung, die Energie erfordert. (…)
Anmerkung: Zur beweglichen Beute gehören auch Wildvögel.
Ein Beitrag aus der Schweiz:
http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/das_boese…
Wobei ich mich ausdrücklich von der Überschrift des Artikels distanzieren möchte!
Katzen sind nicht böse! Katzen folgen nur ihrem natürlichen Jagdtrieb!
"(…) Die Katze ist in der Schweiz das Haustier Nummer 1. Hierzulande leben 1,5 Millionen Exemplare der Felis silvestris catus. Sie wird geliebt, von manchen aber auch gefürchtet: denn sie ist das häufigste und erfolgreichste Raubtier der Schweiz. Artenschützer sehen die einheimische Fauna durch den ursprünglich aus Nordafrika stammenden Beutegreifer bedroht. Und selbst Tierschützer plädieren für eine Kastrationspflicht und die Einführung einer Steuer für freilaufende Katzen.
Millionen Beutetiere
Weltweit steht die Katze unter den 100 schädlichsten invasiven Arten. Sie erlegt jährlich Unmengen an Vögeln, Kleinsäugern und Eidechsen. In England, dem Land passionierter Vogelfreunde, schätzt man, dass jährlich bis zu 100 Millionen getötete Tiere auf das Konto der Hauskatzen gehen. Für die Schweiz haben Wildtierbiologen der Arbeitsgemeinschaft Swild in Zürich Schätzwerte angegeben. Sie berechneten, dass Katzen in einem Frühlingsmonat 3,5 Millionen Beutetiere töten. «In unserer Studie erlegte 1 Katze durchschnittlich 2,3 Tiere im Monat», sagt Fabio Bontadina von Swild. Dies gelte allerdings nur für den Frühling. Exakte Zahlen für ein komplettes Jahr stehen noch aus.
Ein Grossteil der Katzen-Beute besteht aus Kleinsäugern, jedes zehnte Tier ist ein Vogel. «Es trifft zwar meist die häufigen Arten wie Rotkehlchen oder Amsel», sagt Hans Schmid von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. Aber auch der seltenere Gartenrotschwanz, der «Vogel des Jahres» 2009, leidet unter der hohen Dichte von 50 Katzen pro Quadratkilometer. Besonders in Gefahr seien zudem Arten, die am Boden brüten, wie die Feldlerche. «Vergangenes Jahr töteten Katzen auch etliche Exemplare des Wiedehopfs, eines Vogels, der stark gefährdet ist und den wir mit einem aufwendigen Artenschutzprogramm fördern», so der Ornithologe.
«Die Katze jagt ja nicht nur aus Hunger, sondern auch, um die Jagd zu üben», sagt Schmid. Neue Erkenntnisse legen jetzt die Vermutung nahe, dass der Druck auf die Beutetiere sogar grösser ist als bisher angenommen: Denn auch die blosse Anwesenheit der Katze scheint die Beutetiere einem derartigen Stress auszusetzen, dass sie sich schlechter fortpflanzen. «Landscape of fear», Landschaft der Angst, nennen Ökologen diese Belastung eines Lebensraums. (…)"
http://www.wildvogelhilfe.org/garten/hauskatzen.html
"(…)
Einmal schnuppern, und schon hat die Katze die Kinderstube der Amseln ausgemacht. Selbst wenn die Jungvögel sie nun sehen könnten, eine Flucht wäre für die nicht befiederten Küken unmöglich, und verteidigen könnten sie sich ebenfalls nicht.
Innerhalb weniger Sekunden sind alle vier Amselküken nicht mehr am Leben, noch bevor sie mit eigenen Augen das Licht der Welt erblicken konnten.
Die Katze hat zwei von ihnen nur tot gebissen, die anderen beiden hat sie gefressen. Wirklich hungrig war sie nicht, weil sie von ihrem Besitzer am Morgen bereits gefüttert worden war. Während die beiden Altvögel aufgeregt rufend um ihre toten Küken flattern, durchstreift die Katze längst schon den Nachbargarten - auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, mit der sie ihrem Jagdtrieb nachgeben kann.
(…)
"Katzenhalter und -freunde mögen nun genervt aufstöhnen und sagen, dass ein Großteil der Jung- und Altvögel von anderen Jägern erbeutet wird, was schließlich allgemein bekannt ist. Dem ist jedoch bedauerlicherweise nicht so. Ein großer Teil der Verluste in der heimischen Vogelwelt dürfte auf das Konto streunender, freilaufender sowie verwilderter Hauskatzen gehen, da sie zahlenmäßig die stärkste Gruppe innerhalb der Gemeinschaft der Jäger darstellen.
Warum ist das so? Und warum wollen die meisten Katzenhalter davon nichts wissen? Ganz einfach: Weil ein Großteil der Besitzer einer Hauskatze nicht einmal ahnt, was der vermeintlich sanfte Stubentiger draußen in freier Natur alles anstellt. Erst seit wenigen Jahren wird von der Wissenschaft erforscht, welche Verhaltensweisen Hauskatzen zum Beispiel nachts während eines Freigangs zeigen. Bedauerlicherweise haben sich die Ergebnisse dieser Studien noch nicht ausreichend unter Katzenhaltern herumgesprochen, um alarmierend zu wirken.
(…)
Während ihrer Streifzüge erfüllen Katzen die ihnen von der Evolution zugedachte Rolle der Jäger - allerdings in einem extrem ungesunden, aus dem Gleichgewicht geratenen Ökosystem, siehe weiter unten.
Echte Tierliebe seitens der Katzenhalter sollte sich im Idealfall nicht nur auf den eigenen Stubentiger beschränken, sondern darüber hinaus die heimische Vogelwelt mit einbeziehen. Zwar steht diese einem Tierhalter in aller Regel bei weitem nicht so nah wie die eigene Katze. Dennoch ist es durchaus egoistisch, die Bedürfnisse des geliebten Haustiers über das Leben von Wildvögeln zu stellen. Der Nutzen für eine einzelne Katze steht in keinem Verhältnis zum Schaden an der Vogelwelt, wenn man das Problem ganz nüchtern betrachtet und Leben gegen Leben aufwiegt. (…)"
Gruß
karin
P.S. An die Moderatoren:
Es ist extrem umständlich und aufwändig, alte Artikel aus ihrem Zusammenhang zu reissen und in einen neuen Thread zu integrieren.
Ich bitte um Nachsicht, wenn mir das nicht einwandfrei gelungen ist.