Pilzrisotto für Alkoholiker

Essen & Trinken Kochen & Rezepte
#1

Hallo liebe kulinarisch Bewanderte,

ganz verzweifelt bin ich. Seit Äonen weiss ich ein, wie es heisst, überaus leckeres Steinpilzrisotto zuzubereiten.

Also Reis anschmurgeln und mit ungefähr einer Flasche kochendheissem Weissweinchen superber Qualität so immer mal ein Schlückchen dazugeben, verkochen lassen, fleißig rühren, Schlückchen nachgießen, weiter verköcheln lassen unnsoweiter.

Man ließ mir unlängst behufs Zubereitung dieser Mahlzeit eine Unmenge selbst gesammelter Steinpilze zukommen. Eigentlich ne nette Geste, das.

Bedauerlicherweise plane ich diesmal, zwei befreundete trockene Alkis einzuladen.

Und das Archiv vom Rezeptbrett von wewewa ist krachvoll mit Fürs und Widers von Kochen mit Weinchen oder nein auf keinen Fall.

Weiss nicht so recht. Auf der einen Seite heisst es, der Allohol verflüchtigt sich mitm Kochen, aber einige von euch, auf deren Urteil ich sehr viel zu geben immer gute Erfahrung machen durfte, sagen ducks, wie bei der Pechmarie vonnen Grimm-Brothers.

Man kann zuweilen das Weinchen durch Brühe oder so guten Traubensaft ersetzen, lernte ich.

Ersteres fällt betreffs eines anständigen Risottos geschmacklich völlig flach (selber ausprobiert *ubäähh*).

Traubensaft gipps in B nur grauenhaftes gezuckertes Süßplörrenzeugs. Wir sind halt nicht in Schwaben oder in der Pfalz mit deren ihrm leckeren Moschdd, nich wahr.

Ach bitte bitte sagt mir irgendeine Alternative an.

Ich danke euch im voraus (und meine Alkis erstmal!!)

Gruß

Annie

#2

Hi Annie,

hast Du es mal mit selbstgekochter Gemüsebrühe versucht? Du kannst außerdem zu der (selbstgemachten) Brühe noch etwas Sahne mit unterrühren, probiers doch mal aus.

Grüße
Kieckie

#3

Hallo Annie,

ein Risotto, der nur mit Wein und nicht mit Brühe zubereitet wird, ist, auch wenn da Pilze drin sind, kein Pilzrisotto mehr, sondern ein Weinrisotto. Und das sag ich nicht, weil ich Wein zum Kochen Bäh finde - ein Schuss Wein kommt bei mir in fast alle Risottos und an manch anderes :wink:

Man kann Risotto hervorragend nur mit Brühe machen. Tabu ist aber gekörnte Brühe! Hervorragend geeignet ist gute Gemüsebrühe oder noch besser Geflügelbrühe, wobei beides selbst gemacht sein sollte. Also schönes Suppengemüse nehmen, dazu noch einige Hähnchenschenkel mit köcheln lassen, dann gibt es am Tag vorher oder nachher noch ein schönes Frikasssee, da kann dann auch wieder Wein rein :smiley:

Mit Traubensaft habe ich mal probiert, aber wie du schon geschrieben hast: das funktioniert nur mit gutem Winzersaft.

Für die Säure, die in Weißwein ja immer enthalten ist, darf ein Spritzer Zitronensaft oder bei Pilzen auch ganz fein: Limettensaft nicht fehlen.

In meine Risotto kommt, wenn kein Tabu, beim ersten Ablöschen ein Glas Wein. Der verkocht dann eben sehr lange. Ob das für „deine“ Alkoholiker OK ist, musst du mit denen absprechen. Ich würde solche Aktionen nie nicht ohne Rücksprache mit den Betroffenen machen! Es gibt welche, denen macht das gar nichts aus, andere reagieren. Das Risiko ist also viel zu groß…

LG Petra

#4

Risotto nur mit Wein? Das kann nicht sein, nach dem Glasieren mit Wein ablöschen, ja, aber dann kommt nur noch beste Brühe dazu, hat Petra ja schon geschrieben. Und Sahne? Auch da habe ich meine Zweifel, was die beim Risotto soll.

Was deine Gäste betrifft: Frage sie, aber sie werden dir bestimmt sagen, dass du den Alk weg lassen sollst. Für trockene Exalkoholkranke ist jede nur geringe Spur an Alk ein absolutes No-go, abgesehen davon verflüchtigt sich Alkohol nicht während des normalen Kochvorgangs, da müsstest du dein Risotto schon stundenlang kochen.

Hier hatten wir schon mal das Thema: /t/verkocht-alkohol/4531180

Gruß
Horst

1 Like
#5

Hi,

Was deine Gäste betrifft: Frage sie, aber sie werden dir
bestimmt sagen, dass du den Alk weg lassen sollst. Für
trockene Exalkoholkranke

Es gibt keine „Ex“-Alkoholkranken, aber trockene Alkis. Einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker. Deshalb ist es ja, wie Du selbst schreibst:

jede nur geringe Spur an Alk ein
absolutes No-go,

So ist es.

abgesehen davon verflüchtigt sich Alkohol
nicht während des normalen Kochvorgangs, da müsstest du dein
Risotto schon stundenlang kochen.

Jepp.

Gruß,

Anja
die ein Steinpilzrisotto nur mit Gemüsebrühe auch sehr lecker findet.

1 Like
#6

Hallo,

könntest Du nicht mal die zwei Betroffenen fragen, wie die das so halten? Und wenn sie sagen, dass sie auf keinen Fall Alkohol wie verkocht auch immer zu sich nehmen wollen, dann verarbeite die Steinpilze doch anders, z.B. in eine köstliche Lasagne. Da ich bereits die weltbeste mache, hast Du immer noch die Chance, zumindest die zweitweltbeste zu machen.

Guten Appetit

#7

Ja, hast recht, Anja, die Sucht bleibt bestehen…

#8

Hi,

dann verarbeite die Steinpilze doch anders, z.B. in eine köstliche
Lasagne.

Was auch wundervoll schmeckt, ist eine Art Gratin dauphinois mit jungen Kartoffeln und Steinpilzen - ein Traum. Dazu einen schönen Salat…

Gruß,

Anja

#9

Hallo,

also ich bin auch etwas konsterniert. Ein Risotto nur mit Wein zuzubereiten, habe ich noch nie gehört. Ein Schluck zum Ablöschen, den dann ordentlich reduzieren, und der Rest ist ein Thema für eine gute selbst gekochte Gemüse oder Hühnerbrühe. Und wenn man auf den Wein verzichten will, dann tut es auch ein Spritzer Zitronensaft, ohne der Angelegenheit zuviel zu schaden.

BTW: Die Gemüsebrühe wird kräftiger, wenn man das Gemüse - ohne es Farbe nehmen zu lassen - kurz ganz heiß in etwas Öl anschwitzt, und dann mit Wasser auffüllt.

Gruß vom Wiz

#10

Hallo Horst,

Und Sahne? Auch da habe
ich meine Zweifel, was die beim Risotto soll.

probiers ruhig mal aus, Du wirst staunen…schmeckt unglaublich lecker!
Am besten etwas flüssige Sahne erst kurz vor dem servieren in das noch köchelnde Risotto einrühren.

Man kann auch einige Löffel frisch geschlagene Sahne unter das Risotto heben, auch sehr lecker. Das Risotto wird dadurch luftig und besonders cremig.

Ich war Anfangs auch skeptisch, habe aber beide Varianten selbst schon ausprobiert.

Gruß
Kieckie

#11

Hallo Annie,

Bedauerlicherweise plane ich diesmal, zwei befreundete
trockene Alkis einzuladen.

Das klingt aber streng! :wink:)) Isses denn soo schlimm,d aß die Alkis kommen?

Man kann zuweilen das Weinchen durch Brühe oder so guten
Traubensaft ersetzen, lernte ich.

Also geschmacklich „ähnlich“ wie Wein wird Brühe mit Zitronensaft. Allerdings mag ich Risotte ungefähr so gerne wie Marzipan (also garnicht) und somit fehlt mir die Erfahrung eines Risootos unter Verwendung des „Ersatzstoffes“.

Traubensaft gipps in B nur grauenhaftes gezuckertes
Süßplörrenzeugs. Wir sind halt nicht in Schwaben oder in der
Pfalz mit deren ihrm leckeren Moschdd, nich wahr.

Gibt auch „gescheiten“ Traubensaft im Versand:

http://livona.de/index.php?cat=c119_Bio-Traubensaft…

[Habe ich noch nicht probiert - ich gehe immer zum Winzer und kaufe mir ein oder zwei Flaschen].

Google mal nach „Bio-Traubensaft“ oder „Rebsorten Traubensaft“.

Wenn der Traubensaft zu süß ist, kann Frau ja noch mit Zitronensaft oder Essig „nachsäuern“.

Aber wie ich sagte: ich bin risottotechnisch eher unerfahren…

Viele Grüße
HylTox

#12

Was spricht gegen
was anderes als Risotto ?
Schönen Gruß
Claude

#13

Hallo,

dass:

Wenn der Traubensaft zu süß ist, kann Frau ja noch mit
Zitronensaft oder Essig „nachsäuern“.

…funktioniert nicht. Man kann das jedenfalls nicht ohne Konsequenz, die heißt in dem Fall: Die Süße wird zwar gemildert, erhält aber eher einen Kontrapunkt d.h. der Risotto wird süß-sauer. Das ist nicht unbedingt zielführend und verleiht dem Risotto eine ganz andere Richtung (die ich mir bei meinem Pilzrisotto so gar nicht vorstellen kann)

LG Petra

#14

Hi,also ich würde eine klare Pilzsuppe kochen, und diese Brühe verwenden.
OL

#15

Hallo,

dass:

Wenn der Traubensaft zu süß ist, kann Frau ja noch mit
Zitronensaft oder Essig „nachsäuern“.

…funktioniert nicht. Man kann das jedenfalls nicht ohne
Konsequenz, die heißt in dem Fall: Die Süße wird zwar
gemildert, erhält aber eher einen Kontrapunkt d.h. der Risotto
wird süß-sauer.

Das war wohl von mir falsch ausgedrückt: mit zu süß meinte ich eigentlich „zu wenig sauer“. Daß ein bappsüßer Traubensaft nicht in ein Risotto paßt kann ich mir vorstellen.
Ich wollte Dir auch schon roten Traubensaft empfehlen (bei dem Winzersaft, den ich trinke ist der wesentlich weniger süß). Aber das wird wohl eine farbliche Katastrophe.
Trotzdem würde ich mal einen weißen Bio-Saft im Laden kaufen und den vorher probieren.

Das ist nicht unbedingt zielführend und

verleiht dem Risotto eine ganz andere Richtung (die ich mir
bei meinem Pilzrisotto so gar nicht vorstellen kann)

Ich kenne ja Dein Pilzrisotto nicht :wink:))

Viele Grüße
HylTox

#16

Das war wohl von mir falsch ausgedrückt: mit zu süß meinte ich
eigentlich „zu wenig sauer“. Daß ein bappsüßer Traubensaft
nicht in ein Risotto paßt kann ich mir vorstellen.
Ich wollte Dir auch schon roten Traubensaft empfehlen (bei dem
Winzersaft, den ich trinke ist der wesentlich weniger süß).
Aber das wird wohl eine farbliche Katastrophe.
Trotzdem würde ich mal einen weißen Bio-Saft im Laden kaufen
und den vorher probieren.

Ich hatte ja schon selber geschrieben: es gibt durchaus Traubensäfte, die - mit einem Spritzer Zitrone - das Aroma von Wein ersetzen können. Aber das ist wirklich selten und man muss probieren.

Grundsätzlich gilt aber, dass man zuviel Süße mit Säure nicht weg bekommt. - Umgekehrt auch nicht.

Das ist nicht unbedingt zielführend und

verleiht dem Risotto eine ganz andere Richtung (die ich mir
bei meinem Pilzrisotto so gar nicht vorstellen kann)

Ich kenne ja Dein Pilzrisotto nicht :wink:))

Ich kenne süß-saure Pilzgerichte, jetzt ohne Reis. Die sind sehr lecker. Aber eben doch sehr eigen süß-sauer. Das kann ich mir generell schon auch bei einem Risotto vorstellen und ist sogar vielleicht mal ein Experiment wert. Aber dann hätte es nicht mehr diesen erdigen Charakter, den ich an Pilzrisotto so liebe.

LG Petra

#17

Hallo Petra,

zu Erklärung: Wenn ich mich schon mal zwecks Nahrungszubereitung in die Küche begebe, sollten die Nutzniesser auch reinhauen dürfen, bis der Arzt kommt. Hab ich von meiner Mama so übermittelt bekommen.

Drum stelle ich mich für so 2-3 Portiönchen erst gar nicht an den Herd. Drum übertrub ich auch ein wenig mit ner ganzen Flasche Wein. Okee. Ich hatte vor, für 6-8 doch recht herzhafte Esser wie gewohnt einen riesen Gulaschtopf von dem Zeug herzustellen.

Und da brauch es schon was mehr als ein Glas Wein. Wobei für nen Alki bereits ein Löffelchen recht betrübliche Folgen haben könnte, wie ich gehört habe.

Ich trachte auch eigentlich immer danach, meinen Mitessern ein völlig gefahrloses Wegmümmeln zu gewährleisten. Ehe ich lang und breit nachfrage, koche ich lieber in diesem Falle gleich was ganz ohne Sprit.

Übrigens keine Sorge, Brühwürfel?? *Örgs* Wir sind ja nicht mehr in der alten Währung.

Es grüßt dich herzlich

Annie

#18

Hallo Karlsson,

ich bevorzuge das vollkommen gefahrlose Reihauenkönnen meiner Gäste ohne Rückfragen und Sicherheitsnetz. Ich werde auf keinsten Fall auch nur einen Hauch Wein zum Kochen verwenden.

Deine Idee mit der Lasagne wäre theoretisch ne nette Variante, allerdings gabs erst letztens hier Pasta und ich mag nicht der mangelnden Phantasie geziehen werden.

Lieben Gruß

Annie

#19

Hallo Anja,

Es gibt keine „Ex“-Alkoholkranken, aber trockene Alkis. Einmal
Alkoholiker, immer Alkoholiker. Deshalb ist es ja, wie Du
selbst schreibst:

jede nur geringe Spur an Alk ein
absolutes No-go,

So ist es.

und weil ich dieser Tatsache durchaus gewahr bin, kriegen die Jungs von mir ein überaus leckeres eisgekühltes Holunderbeerensirup mit Soda und nem Spritzer Zitrönchen zu trinken.

Da läßt man jeden Wein für stehen *mjammi*.

Gruß

Annie

#20

Hallo Wiz,

wie ich schon grade Petra schrub, war das wohl was mißverständlich von mir.

Bei dem von mir zwecks Risottofertigung präferierten 5l-Gulaschtopf darfs auch ein wenig mehr sein als ein Glaserl Wein.

Und ich lösche eigentlich nicht wirklich in dem Sinne ab. Der Wein wird vorher kurz aufgekocht und brühheiss nach und nach rinpraktiziert, ebenso verfahre ich mit der Brühe.

Ganz ohne Wein, nur Brühe, überzeugt mich halt nicht wirklich, ebensowenig wie der Zitronensaft oder gar nur Brühe *tiefseufz*.

Ich erwäge mittlerweile eine andere Verarbeitung der Pilze.

Trotzdem herzlichen Dank dir

Annie