Ackermanns Renditewahn
Hi,
klar ist die Situation frustrierend aber ist Deine Meinung
nicht etwas kurzsichtig?
ich bin ja nun wahrlich ein Fan einer hinreichenden Eigenkapitalrendite bei Unternehmen, aber die 25% die Ackermann fordert, sind absolut übertrieben um nicht hirnrissig zu schreiben. Im übrigen hat er die Sache nicht ganz zu Ende gedacht, denn das ganze ließe sich wunderbar gegen ihn verwenden.
Um es kurz darzustellen: Die notwendige Verzinsung von Eigenkapital ergibt sich aus der Rendite risikoloser Anlagen zzgl. Risikoaufschlag. Je nach Bonität des Unternehmens kommt man da normalerweis auf Aufschläge von 5-15%. Die Rendite risikoloser Anlagen liegt derzeit bei 3-4%, so daß man auf eine Zielkapitalverzinsung von 8-max. 20% kommt.
Wohl gemerkt: Je höher das Risiko, desto höher die Renditeerwartung der Kapitalgeber. Und nun soll mir mal Herr Ackermann erklären, warum seine Kapitalgeber die höchste Rendite im deutschen Bankgewerbe erwarten sollten. Höchstes Risiko aller deutschen Kreditinstitute?
Zum Vergleich: Venture Capital-Gesellschaften, also Unternehmen, die in Unternehmen der höchsten Risikoklasse investieren und dabei von einer Pleitequote von 10-20% ausgehen, erwarten eine Kapitalverzinsung von 25-30%. Hat die Deutsche Bank eine ähnliche Erwartung was den Ausfall ihrer Investments angeht?
Weiß also Ackermann mehr als wir oder hat er einfach nur nicht mehr alle Tassen im Schrank?
Tut er
das nicht bekommt die Bank mittelfristig Probleme bei der
Kapitalbeschaffung/Refinanzierung.
Das ist maßlos übertrieben. Selbst Banken, die in den vergangenen Jahren erhebliche Verluste verbuchen mußten, hatten keine Probleme bei der Refinanzierung. Keine Ratingagentur der Welt erwartet für ein hinreichend gutes Rating eine Kapitalverzinsung von 25%.
Gruß,
Christian