richtig lüften, so geht das, viel Infos (MC)
Hallo
wir haben in unsere Wohnung das gleiche Problem.
Klar,
weil ein Mensch pro Tag zwischen 1 bis 2 Liter (L) Wasser ausatmet,
wäscht und putzt (bis 0,25L),
trockent (bis 3L),
duscht (bis 1,25L),
kocht (bis 0,75L),
Zimmerpflanzen (bis 1,5L) etc.
Also kann bis zu über 8 L Wasser am Tag pro Person an Feuchtigkeit eingebracht. Weitere Feuchtequellen s. u.
Neben dem Abwischen der Fensterbereiche auch lüften, aber richtig!
Lüften macht nur Sinn, wenn die neue Luft kühler ist als die von Innen. Durch die gewollte Lufterwärmung innen (zB in einer Stunde) wird die Aufnahme der Luftfeuchtigkeit erheblich erhöht. Die verbrauchte mit Feuchtigkeit gefüllte Luft wird durch wieder zB lüften getauscht:
Wohn- Schlaf- Kinderzimmer:
4 x täglich jeweils 5 Min. Stoßlüften,
Abstand min. 1 Std. oder
2 x täglich 3 Min. Querlüften, auch mind. 1 Std. Abstand
Küche:
2 x täglich jeweils 5 Min. Stoßlüfung,
Abstand mind. 1 Std.
beim Kochen zusätzlich Abluftanlage einschalten, danach immer
5 Min. Stoßlüften,
keine Querlüftung nach dem Kochen
Bad:
kein Wäschetrockenplatz,
immer bei Benutzung, ggf. Lüfter mind. 10 Min. Nachlauf,
Querlüften über den Korridor ist unzulässig,
Zugluftschlitz in der Tür darf nicht geschlossen werden
Abstellräume:
keine feuchten Gegenstände trocken oder lagern,
Zugluftschlitz an der Tür darf nicht geschlossen werden
Nach längerer Abwesenheit:
Räume mind. 3 x täglich 5 Min. (Abstand s. o.) zusätzlich
über mehrere Tage stoßlüften
Wetter beachten:
bei schwülen Wetter oder höheren Außentemperaturen als Innen (an sehr heißen Tagen) gar nicht lüften,
dann in den kühlen Morgen- und Nachtzeiten (quer-)lüften, ggf.
bei sehr heißen Tagen Durchzug über längere Zeit, ggf. Wände damit kühlen
Kipplüftung:
vermeiden, wenn überhaupt nur bei sommerwarmen Tagen
Während längerer Abwesenheit:
Türen zu den einzelnen aber nicht unbeheizten Räumen (Oberflächen mind. 12 °C) offen lassen, damit Feuchteaustausch stattfinden kann
Wäsche trockenen:
außerhalb der Wohnung,
wenn nicht möglich erheblich öffter je nach Menge zusätzlich als oben aggegeben lüften, sodass kein Kondensat sich am Fenster etc. bildet (Kennzeichen für generell zu hohe Luftfeuchigkeit)
Alle Fenster
sind ständig nass.Morgens,Mittags,Abends einfach immer
Als eine hilfreiche Maßnahme kämen außen Fensterläden in Betracht.
Es könnte auch eine Überbelegung mit Pflanzen, Aquarien, Terrarien, Zimmerbrunnen etc., Menschen, Waschküchenbetrieb oder zu kleine Räume desgleichen Gründe dafür sein.
(Quelle: Urte Falk, Feuchtigkeits- und Schimmelschäden, Haufe, 2009)
ich wische mehrmals täglich das Wasser von Scheiben ab.
Sehr gut.
Optimal wäre, wenn nun der ausgepfrungene Lappen ausserhalb der Wohnung trocknet.
Unsere Wohnung liegt im EG eines im 50-er Jahre erbautem Haus.
Im EG wären viele bautechnisch nicht zu vermeidende Wärmebrücken vorhanden. Sie sind unvermeidlich bauphysikalischer Natur.
(Aussenwandfläche ist immer größer als Innenwandfläche, besonders in den Ecken)
Alte unmodernisierte Häuser sind meist schlecht bis gar nicht zusätzlich gedämmt. Dies ist in der Miete (siehe ggf. Mietenspiegel) berücksichtigt und damit schon eingepreist (zB der höhere Heizbedarf).
In fast allen Räumen bildet sich Schimmel!
Wenn zB die Raumfeuchte bei 60 % liegt und die Oberflächentemperatur unter 12°C sinkt, kondensiert Wssser, ggf. auch auf einer Wand.
Zusätzlich benötigt der Schimmel Nahrung, der mit Staub, Wrasen (Duschthaubenanzugsluft) oder Belag auf der Oberfläche bereit gehalten wurde (zu selten durch zB putzen entfernt).
Deshalb kann ich mir
nicht vorstellen,dass nasse Fenster voll in Ordnung sind.
Die Fensterscheibe wäre normalerweise dafür vergesehen als Soll-Kondensationsfläche die Wände von weiteren Kondenswasser frei zu halten. Das gelingt nur, wenn die Wände auch warm genug sind (heizen) und die warme Luft dort Zugang (unverstellt) findet. Diese warme angereicherte Luft muss dann hinaus (ggf. durch lüften).
Die Wohnung ist einfach FEUCHT!
Eine gesunde Feuchte (40-60 %) wäre normal.
Zu Feucht wäre auf Dauer ein Problem.
Also wenn die Möglichkeit besteht
weg von da!
Wer sich weigert ggf. sich selbst zu verbessern, wird das Problem immer mit sich (wo auch immer) führen.
Schimmel melden, ggf. entfernen bei leichtem Befall bis ca. 20 cm².
Mit VM vorgehensweise absprechen.
Obige Tipps über einige Wochen ausprobieren, bei Erfolg beibehalten.
Wenn dies alles nichts nützt, kommt auch ein Baufeuchteschaden in Betracht.
Meine Meinung!
Damit sich der M bei einer Feuchte- bzw. Schimmelbeanstandung auf der sicheren Seite gegenüber dem VM befindet wäre die obige Vorgehensweisen zu dokumentieren (Zeiten und Länge aufschreiben). Damit läßt sich ein mangelndes Fehlverhalten weitgehend ausschließen. Der VM kommt in Erklärungsnot.
Ach ja, ggf. Hydrometer in allen gefährdeten Räumen benutzen. Ab grössergleich 60% Anzeige kann wie oben sofort Luftwechsel betrieben werden.
vlg MC
PS:
Der M könnte auch ohne diese Vorgehensweise einen Mangel melden. Der VM könnte dann eine umfangreiche Klärung und umfangreicher Sanierung mit Spezialisten beauftragen, die bei einem verschulden (zB kein nachzuweisender Baumangel) dann der M in voller Höhe zu begleichen hat. Mindestens vierstellig wird es dann allemal.