Kein Abnehmen trotz intensivem Sport

Gesundheit Diät & Ernährung
#1

Folgende Situation: Ich, männlich 30 Jahre alt. 188 cm - 103 kg habe die letzten Jahre unregelmäßig, vielleicht einmal die Woche etwas Sport gemacht. Mein Gewicht und Figur habe ich währenddessen im Großen und Ganzen gehalten.

Seit knapp 1,5 Monaten gehe ich 5x pro Woche je ca. 8 km in 40 Minuten joggen. Mein Essverhalten ist unverändert.

Ich verliere aber weder Gewicht, noch ändert sich gefühlt meine Figur.

Dauert sowas einfach länger und ich brauche noch Geduld? Oder muss ich noch mehr Sport machen?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann berichten?

#2

Nein, du musst weniger essen.
Offenbar nimmst du die vielleicht bis zu 500kCal, die du auf deiner Runde in etwa verbrennst, zusätzlich auf.
Wenn du dein Joggen mit ner Currywurst danach belohnst, wäre das bereits passiert.

#3

Das mag ich nicht so ganz glauben. Die 5 min auf den km schüttelt man nach Jahren ohne oder mit sehr wenig Training nicht einfach so aus den Beinen.

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#4

Hallo,

ich bin genau so groß wie Du und war richtig dick – fast 120 Kilo.

Jetzt habe ich schon zehn Kilo abgenommen, ohne besonders darauf zu achten, was ich esse. Ich zähle keine Kalorien sondern lediglich Stunden.

Ich esse von mittags 11 Uhr bis 19 Uhr. Davor und danach nichts, auch kein Bier oder Wein oder andere kalorienhaltige Getränke. Ohne groß Sport zu machen, nehme ich kontinuierlich ab. Ich habe kein Hungergefühl mehr und fühle mich wohler als vorher.

Für den Körper ist es offensichtlich gut, dass einmal täglich der gesamte Magen-Darm-Trakt einmal täglich völlig leer ist. Die Bauchspeicheldrüse zum Beispiel braucht dann kein Insulin zu produzieren.

Ich habe in keiner Weise das Gefühl, eine Diät zu machen und werde bei diesem Intervallfasten – so nennt sich die Methode – bleiben, auch wenn ich mehr abgenommen habe.

Das einzige was mich stört ist die Tatsache, dass ich die Methode erst jetzt entdeckte, mit siebzig Jahre. Aber Du hast ja noch ein langes, schlankes Leben vor Dir.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

#5

Das tue ich nicht. Habe doch gesagt das meine Ernährung unverändert ist.

#6

Dann stimmt entweder meine Stoppuhr nicht oder Google Maps hat falsche Maße…
Darum geht es in der Frage doch auch gar nicht.

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#7

Wenn du deine sportliche Aktivität so gesteigert hast, und dennoch nicht abnimmst, gibt es vielleicht doch ein paar versteckte Kalorien extra: Engergydrink oder Bierchen nach dem Sport? Energieriegel? Oder einfach mehr Hunger bei den Mahlzeiten, so dass regelmäßig eben doch etwas mehr auf dem Teller landet?

Wer plötzlich viele Sport macht, bekommt auch viel Hunger. Dem ist nach meiner Erfahrung bei unveränderten Ernährungsgewohnheiten nur sehr schwer zu widerstehen. Eine Ernähungsumstellung oder das erwähnte Intervallfasten könnten helfen.

#8

Das ist ja genau der Grund, wieso ich frage. Ich denke, ich bin da ehrlich genug mit mir selbst. Ich esse morgens ein Brötchen mit Aufschnitt. Mittags einen Teller warme Mahlzeit und Abends 3 Brötchen mit Aufschnitt.
Dazwischen esse ich definitiv nichts. Auch nach dem Sport nicht. Getränke sind ausschließlich Zero oder Wasser.

Deshalb wundert es mich, dass ich vorher ohne Sport Gewicht halte und jetzt wie ich finde (Meine Frau zeigt mir schon den Vogel) viel Sport treibe und dennoch das Gewicht halte…

#9

Hallo,

aber vorher hast du kontinuierlich zugenommen. Langsam, aber sicher. Irgendwo kommen die Kilos her.

Und bevor du sagst: ich esse unverändert - sei nicht so sicher. Solange du nicht aufschreibst (bzw. aufgeschrieben hast, vorher), ist das nicht sicher. Das hat nichts mit ehrlich sein zu tun, das ist in der menschlichen Natur angelegt.

Rechne mal: 7000 kcal mehr als verbraucht sind 1 Kilo Fett. D.h. , wenn du jeden Tag nur etwa 200-250kcal zu viel isst (1 Croissant, 1 Schlag Nudeln mit Soße mehr [kann gern - je nach Soße auch das Doppelte sein], 1 Eis am Stiel, 1 Glas Rotwein zum Essen …
oder über den Tag verteilt: die Butter und den Honig ein bisschen großzügiger auf dem Brötchen verteilt, 1 Dose Limo mehr, ein paar Rosinen und Nüsse, … ) Nur so als Beispiele, wie schnell man „ein paar Kalorien“ mehr geschluckt hat, ohne dass man großartig seine Essgewohnheiten verändert hat.

Und dann kommt noch hinzu, dass man den Kalorienverbraucht beim Sport generell sehr überschätzt. Eine Faustregel sagt: Abnehmen ist 80% Essen und 20% Sport.

Wenn ich bei meinen Werten 40 Minuten jogge mit einer Geschwindigkeit von 5km pro Stunde, verbrauche ich 631kcal. Wenn ich es aber 7km/h mache, sind es 390 kca, 240 kcal weniger.

Es gibt (mit Ausnahmen einiger seltener Krankheiten, wirklich viel seltener als man denkt) nichts daran zu rütteln: Weniger Energie rein als raus --> Abnahme.

Grüße
Siboniwe

#10

Und ergänzend kann man als Richtzeit für das abnehmen die doppelte Zeit des anfutterns ansetzen.

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#11

Hallo,

wenn das für dich funktioniert: klasse.
Für mich wäre das nichts, widerspricht total meinem Freizeitverhalten.

Für mich funktioniert 5+2 (5 Tage normal essen, 2 Tage tagsüber fasten, abends eine kleine Mahlzeit). Wie gesagt: ist für mich wunderbar in mein Leben zu integrieren (Bonus: 2mal in der Woche nicht kochen, nicht einkaufen, mich nicht um Essen kümmern - und an den anderen Tagen denke ich auch nicht an Essen). Sport mache ich an meinen Fastentagen nicht (aber das ist okay, ich mache 2-4mal Sport in der Woche, das passt).

Freunde von mir - schon etwas älter - leben schlank und gesund mit der 1 Hand Regel: sie reduzieren ihre Mengen. Sie essen das gleiche wie früher, aber nie mehr als eben deine Handvoll (d.h. eine Handvoll Nudeln, Fleisch mengenmäßig eine Handvoll, auch wenn das bei Schnitzel schlecht darzustellen ist, usw. - man darf sich dabei halt nicht selbst behumpsen und statt einer Mahlzeit aus drei Hauptzutaten eine mit 6 machen). Für mich wäre das gar nichts, aber sie sind glücklich dabei, gesundheitlich wie im Kopf.

Warum ich das erwähne?

Es gibt nicht die Methode. Jeder finde seine eigene.

Grüße
Siboniwe

#12

PS: Was vergessen.

Guck dir nie das Video an, dass mir seit gefühlten Jahren von werweisswas immer wieder unter die Nase gehalten wird: Was passiert, wenn du fünf Stunden lang nichts trinkst.

Du wirst Muskelkrämpfe bekommen und ohnmächtig werden!! Du könntest sogar stärben. Sagt die Stimme im Video.

Ja, klar, du KÖNNTEST in der Zeit ja Wasser trinken. Aber was machst du, wenn du schläfst? Naja, in deinem Alter und Geschlecht kein Problem (auch bei meinem Mann ist das so), nach spätestens 5 Stunden musst du ja aufstehen und auf’s Klos, und dabei kann man dann schnell was für die nächsten 5 Stunden trinken.

Hach, ich liiiiiiiebe diese Ernährungsweisheiten von sogenannten Wissenschaftsjournalisten.

Viele Grüße
Siboniwe

SCNR - sorry für’s Threadkapern

#13

Hallo,
und Gemüse, Salat und Obst spielen bei deinem Speiseplan keine Rolle?
Wenn du ehrlich mit dir selber bist und so gar nicht annimmst, dann wäre vielleicht mal der Gang zum Arzt angesagt…
Alles Gute,
Mao

#14

Abnehmen hat mit der Kalorienaufnahme bzw. dem -verbrauch zu tun.
Je schneller und länger man läuft, desto mehr verbrennt man.
Du fragst, warum du nicht abnimmst.
Kannst du der Gedankenkette folgen?

Meine Ideen hierzu: im aeroben und nicht im aneroben Bereich joggen um den Stoffwechsel zu verbessern - vermutlich etwas langsamer. Die Bereiche sind abhängig von der Herzfrequenz.

#15

Du solltest die Brötchen mit Aufschnitt unbedingt durch gesündere Alternativen ersetzen - und zwar nicht nur wegen des Gewichts, sondern auch, weil du dir mittelfristig einen echten Vitamin- und Mineralstoffmangel heranzüchtest.

Vorschlag: Morgens Joghurt mit Früchten und Leinsamen, abends Gemüsesalate.

#16

Hallo,

Du nimmst Dir einfach zu wenig Zeit und trainierst auf einem viel zu hohem Leistungslevel.

Ich empfehle Dir: Täglich 1 bis zwei 2 Stunden zwischen 6 bis 12 km.

Training: Rumpf>Beine>Arme>Kreislauf

Trinken: ca. 1 - 2 Liter am Tag

Hunger: Pegelt sich von selbst ein.

Alkohol: max. 1 x 0,33 l.

Grüße mki

#17

Hallo Siboniwe,

ja, ja, der Deutsche ist ein Meister der Selbstkasteiung.

Weniger essen ist eine Methode, die seit der Steinzeit nicht hilft.

Ich schildere Dir mal meine heutige Kalorienaufnahme:

Um 11 Uhr habe ich gefrühstückt: ein halbes Baguette, längs aufgeschnitten, ordentlich mit Butter bestrichen, die eine Hälfte mit Honig aus de Portionierer, die andere Hälfte zu zwei gekochten Eiern, Größe L.

Um 13 Uhr 2 Scheiben Käse aus der Hand und einen Apfel.

Um 16 Uhr werde ich ein Ribeye-Steak mit Pommes essen und einen Salat. Dazu trinke ich eine halbe Flasche Rotwein, vielleicht auch eine ganze.

Dabei werde ich es wohl belassen, wenn ich vor 19 Uhr nicht noch mal Hunger kriege.

Aldi – da kaufe ich nur selten ein – hat eine ganz dunkle Schokolade, dünn mit Marzipan gefüllt. Es sind jeweils 80 Gramm Schokolade pro Tafel, fünf Tafeln in der Packung. Manchmal habe ich an fünf Werktagen täglich eine dieser Tafeln verspeist. Ohne dass sich was ändert. Wenn ich Bier trinke, liegt mein Konsum zwischen einem und drei Litern.

Kurz gesagt: Ich kann essen, was ich will, ich nehme ab. Ich esse nur deshalb etwas weniger als früher, weil ich keinen Hunger habe.

Das hat mit Kalorien nur sehr wenig zu tun. Vielmehr ist der Rhythmus ihrer Zuführung entscheidend.

Zur Funktion des Intervallfastens: https://www.gesundheitsbox.net/intervallfasten/16-8/

Was Du machst ist ja praktisch dasselbe, nur in der Zeit anders verteilt.

Freundliche Grüße aus einem sonnigen Mainz, Hans-Jürgen Schneider

#18

Da würde ich mal ansetzen. Das sind ja Abendessen und Frühstück in einem.

Gruß
C.

#19

Hi, hast Du mal Deinen Körperfettanteil gemessen oder nur das Gewicht auf der Waage? Das sagt nämlich leider nicht viel aus über deine Körperzusammensetzung. Mache lieber statt 5x joggen 3x Ausdauer-Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Denn nur Muskeln verbrauchen Fett - durch gleichmäßiges joggen kannst du sogar Muskelmasse verlieren. Mache deinen Körper zu einer „fettverbrennenden Stoffwechselmaschine“ und nutze den Nachbrenneffekt von Krafttraining- es reichen 3x pro Woche intensives HITT oder Tabata Training - aber nur, wenn du dich laut Arzt intensiv belasten darfst. Wenn nicht, baue erst einmal wichtige Muskulatur auf. Das Gewicht auf der Waage kann dadurch aber noch steigen - der Umfang und Hosengröße sinkt allerdings stetig :slight_smile: Viel Erfolg!

#20

Und die Körperfettmessung an einer Waage ist ebenfalls keine Aussage. Da die ‚Messung‘ über elektrische Impulse erfolgt, lässt sich das ganz leicht manipulieren.

Wenn man schon unbedingt das Körperfett messen möchte, dann bitte richtig mit der Hautfaltenmessung.